Unternehmerfrühstück des KUS beleuchtet Ausbildungssituation
(Ronnweg, wk)Zum zweiten Unternehmerfrühstück des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung des Landkreises Pfaffenhofen (KUS) hatten sich gut 50 Geschäftsleute im neuen „Green Deer Hotel“ in Ronnweg eingefunden, um sich mit der Situation der Lehrlingsgewinnung zu befassen. Denn die jungen Leute bringen heute ganz andere Erwartungen an ihren zukünftigen Lehrberuf mit als früher. Deshalb stand das Treffen unter dem Motto „Wie Sie Auszubildende für Ihren Betrieb begeistern können“.
Junge Menschen, die nach 1999 geboren wurden, zählen zu dieser unabhängigen und technikaffinen Generation - auch „Generation Z“ genannt. „Diese Generation hat einen großen Wunsch nach Entfaltung. Sie entwickeln sich nicht mehr nach strikten Vorgaben, Mustern und Arbeitsleitfäden. Darauf müssen sich die Unternehmen künftig ein- und umstellen, hieß es. „Die Unternehmen müssen sich selbst und die angebotenen Ausbildungsstellen modern und zeitgemäß darstellen, nur so hat auch das Ausbildungsmarketing wieder Erfolg und es können mehr Bewerber gewonnen werden“, resümiert Andreas Regensburger, der die Veranstaltung eröffnete. Ziel der Veranstaltung sollte sein, dass die Teilnehmer zu einem „Ausbildungsflüsterer“ werden. Dazu hatte das KUS die Ausbildungsexpertin Sabine Bleumortier eingeladen, die mit 17 Jahren Ausbildererfahrung inzwischen Unternehmen zum Thema Ausbildung und Auszubildende berät.
Sie ging darauf ein, wie Sie Schüler für einen Ausbildungsbetrieb zu begeistern sind. Deshalb hänge viel davon ab, wie sich die Unternehmen nach außen präsentieren, so dass sie für Jugendliche interessant werden. Ihnen sei wichtiger, ehrliche und intensive Einblicke in das Unternehmen zu erhalten und das am besten über die digitale Ansprache. Die Jugendlichen sind im großen Wohlstand aufgewachsen, umso größer ist für sie der Wunsch, den Sinn und Nutzen ihrer Arbeit zu kennen. Man muss die Sehnsucht nach „Mehr“ wecken“, erläuterte Bleumortier.
Ein Unternehmen aus dem Landkreis, das sich ebenfalls intensiv mit diesem Thema befasst hatte, ist die Schreinerei Ludwig Mayr aus Manching. Das Unternehmen steht für eine gute und fundierte Ausbildung und ist überzeugt, dass Arbeitgebermarketing mittlerweile den gleichen Stellenwert wie Kundenmarketing hat. „Positive Wahrnehmung muss man sich auch auf dem Arbeitsmarkt erarbeiten und diese mit sorgfältiger Nachhaltigkeit weiterführen und ausbauen“, erklärt Geschäftsführer Andreas Mayr. Man stehe im Wettbewerb um Facharbeiter und Lehrlinge und müsse wegkommen von dem verstaubten Ausbildungs-Image. Das ginge nur, wenn man auf das Wertesystem der neuen Generation eingeht, so Mayr weiter. „Den Stift von damals gibt es nicht mehr! Der Auszubildende von Heute ist ein mündiger und selbstständiger Mensch. Dieser erwartet eine klare und moderne Kommunikation auf Augenhöhe.“
Nach den Referaten hatten die Teilnehmer die Möglichkeit sich beim gemeinsamen Frühstück auszutauschen.
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