Dramatische Szenen auf A9 bei Langenbruck: Geisterfahrer rammt Polizeifahrzeuge
Foto: Polizeipräsidium Oberbayern Nord
Dramatische Szenen spielten sich am heutigen Freitagvormittag zwischen Langenbruck und Schweitenkirchen auf der Autobahn ab. Dort rammte ein Geisterfahrer mehrere Polizeifahrzeuge und versuchte, zu flüchten.
Autofahrer verständigten gegen 9 Uhr die Polizei darüber, dass ein blauer Pkw Seat mit Schlangenlinien auf der A9 unterwegs war. Eine Streife der Verkehrspolizei Ingolstadt wurde auf das Fahrzeug aufmerksam und wollte es anhalten. Der Fahrer ging zunächst auf die Anhaltezeichen der Beamten ein und wurde langsamer. Vor dem Stillstand rammte er jedoch das Polizeifahrzeug und wendete auf der Fahrbahn. In falscher Fahrtrichtung flüchtete der Pkw auf dem Standstreifen in Richtung Nürnberg. Nach Alarmierung weiterer Kräfte einschließlich eines Polizeihubschraubers wurde der Flüchtige einige Minuten später wieder an der Anschlussstelle Langenbruck gesichtet. Offensichtlich hatte er nochmals gewendet und fuhr nun wieder auf in Richtung München.
Grob verkehrswidrig und rücksichtlos und mit hoher Geschwindigkeit von 170 bis 180 km/h, wechselte der Fahrer die Fahrstreifen und versuchte, einer erneuen Anhaltung zu entgehen. Auf Höhe des Rastplatzes Schweitenkirchen gelang es den Polizeikräften mit drei Streifenwagen vor den Flüchtenden zu kommen und so seine und die Geschwindigkeit des nachfolgenden Verkehrs zu drosseln. Bei Versuch, an den Polizeifahrzeugen vorbeizukommen, rammte der Fahrer erneut einen VW-Bus an dessen rechter Vorderseite. Durch den Anstoß schleuderte das Fluchtfahrzeug an die Betonwand in der Fahrbahnmitte und kam schließlich auf dem Standstreifen zum an der dortigen Leitplanke zum Stehen. Der Fahrer, ein 20-jähriger Mann aus dem Landkreis Eichstätt, wurde durch den Aufprall an der Betonwand leicht verletzt. Er blutete stark aus der Nase. Offensichtlich war er nicht angeschnallt im Fahrzeug. Neben zwei Küchenmessern und leeren Bierflaschen fanden die Beamten auch Cannabisutensilien im Auto. Er machte den Eindruck, unter Drogen- und Alkoholeinfluss zu stehen.
Aufgrund der Gesichtsverletzungen wurde er durch ein Sanitätsfahrzeug in eine benachbarte Klinik gebracht und versorgt. Aufgrund der vorliegenden Fremd- und Selbstgefährdung wurde der 20-Jährige schließlich in eine geschlossene psychiatrische Klinik eingewiesen.
Im Zuge der Tatort- und Unfallaufnahme wurde bekannt, dass sich im Zuge der Anhaltung ein Auffahrunfall zweier Unbeteiligter ereignet hatte. Verletzt wurde außer dem Geisterfahrer niemand. Der Sachschaden beträgt insgesamt rund 50.000 Euro.
Zeugenaufruf:
Im Zusammenhang mit der Geisterfahrt und der rücksichtslosen Fahrweise des Beschuldigten auf der A 9 zwischen den Anschlussstellen Langenbruck und Pfaffenhofen bittet die Polizei die Autobahnnutzer sich zu melden, soweit sie sachdienliche Angaben machen können und gar selbst konkret gefährdet wurden. Die Unfallaufnahme erfolgt bei der Verkehrspolizei Freising, Telefonnummer 08161 / 9520.
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