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Wasser ist Leben

(Geisenfeld, wk)

Sauerstoff und Wasser sind die wichtigsten Elemente des Lebens, betonte Stadtrat Günter Böhm, der gleichzeitig Zweckverbandsvorsitzender der Ilmtal-Gruppe ist und die ihren Hauptsitz mit der Wasseraufbereitungsanlage im Maschinenhaus Starzhausen hat – das zweite Maschinenhaus des Wasserzweckverbandes steht in Uttenhofen. Günter Böhm erläuterte auf einer Versammlung der USB Geisenfeld die Aufgaben und Struktur der Wasserversorgung.


Der Wasserzweckverband betreibt insgesamt 6 Wassertiefbrunnen, davon 3 im Nordbereich. Durch über 180 Kilometer lange Leitungen wird das Wasser zu den Verbrauchern geleitet, für die gut 95 Kilometer lange Hausanschlussleitungen bestehen. Das Versorgungsgebiet beginnt im Norden bei Nötting und endet im Süden bei Pfaffenhofen. In der Verbandsversammlung sind die Städte Geisenfeld und Pfaffenhofen vertreten sowie die Gemeinden Wolnzach und Rohrbach. Während in Geisenfeld auch der Hauptort versorgt wird, sind es bei den anderen Mitgliedern die außerhalb liegenden Ortsteile. In der Verbandsversammlung fallen die wichtigsten Entscheidungen, vor allem welche Investitionen getätigt werden müssen, denn die Rohrnetze, Pumpen und Maschinen müssen immer wieder saniert werden. So wurde das Maschinenhaus Starzhausen vor kurzem für 2,9 Mio. Euro auf den neusten technischen Stand gebracht; die nächste Maßnahme steht für Uttenhofen an.


Der Wasserverbrauch geht nach Auskunft von Günter Böhm leicht zurück, weil die Menschen sparsamer mit Trinkwasser umgehen und die Technik im Haushalt wassersparender wird. Während die Menschen in den USA 250 Liter pro Person und Tag verbrauchen, liegt der Durchschnittswert in Deutschland bei 130 Litern. Obwohl wir Wasser „in Hülle und Fülle“ haben, so Böhm, leidet langfristig die Qualität, besonders durch äußere Einwirkungen, deshalb müssten alle sorgsam mit dem Trinkwasser umgehen, denn nur 0,3 Prozent des gesamten Wassers auf der Erde sei Trinkwasser. Böhm führte noch einige Fakten zum Thema Wasser auf: 92 Prozent des Blutes bestehen aus Wasser, das Gehirn zu 90 und die Muskeln zu 75 Prozent; der menschliche Körper enthält durchschnittlich 43 Liter Wasser und ohne Wasser kann der Mensch höchstens 3 Tage überleben.


Als Fachfrau zum Thema Wasser hatte sich die USB Yvonne Einsle vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt geholt. Sie ging zu Beginn auf die Entstehung des Grundwassers durch die Niederschlagsmenge ein. In Bayern werden 92 Prozent des Trinkwassers aus Quellen und Brunnen gewonnen, ein ganz kleiner Teil aus Oberflächenwasser (Talsperren, Flüsse, Uferfiltrat). Der Norden Bayerns hat im Gegensatz zum Süden die geringste Niederschlagsmenge und leidet deshalb eher unter Trockenheit. Da die Wasserversorgung in Bayern kleinteilig strukturiert ist, ist rund die Hälfte aller deutschen Wasserversorger in Bayern beheimatet – das bedeutet recht kurze Wege zu den Verbrauchern. In Bayern gibt es bei insgesamt 2.056 Gemeinden 2.260 Wasserversorger, allein im Landkreis Pfaffenhofen gibt es 23 Wasserversorger und die Wasserschutzgebiete in Bayern machen nur 4,5 Prozent der Landesfläche aus, während es in anderen Bundesländern viel größere Wasserschutzgebiete gibt. Yvonne Einsle ging dabei auch die Probleme der landwirtschaftlichen Nutzung der Schutzflächen ein, wobei bei der eng gefassten Schutzzone 1 keine Landwirtschaft zulässig sei, in Zone 2 schon, doch ohne Gülleeinbringung.


In der anschließenden Diskussion kamen Frage nach dem Wasserpreis auf und den Unterschieden zwischen den verschiedenen Wasserversorgern. Da konnte Günter Böhm auf die unterschiedliche Qualität des geförderten Wassers und die notwendige Aufbereitung sowie die Größe des Versorgungsgebietes und notwendige Instandhaltungskosten hinweisen. Außerdem wurde nach Privatbrunnen für Trinkwasser gefragt: hier muss das Gesundheitsamt informiert und eine jährliche Wasseruntersuchung nachgewiesen werden, wie die anwesende Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes, Cornelia Teubner, erklärte. Eine mikrobiologische Untersuchung dürfte gut 200 Euro kosten.


Dank vom stellv. USB-Vorsitzenden Paul Weber an Yvonne Einsle

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