Fachleute erstaunt: Goldschakal in Landkreisnähe aufgetaucht
(Reichertshausen, rt)Goldschakal im Nationalpark Bayerischer Wald. Foto: Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Für Erstaunen in der Fachwelt sorgt ein Goldschakal, der nicht einmal 20 Kilometer von Reichertshausen entfernt auf der A9 überfahren wurde. Das kaum schäferhundgroße Raubtier ist eigentlich auf dem Balkan, Südasien und Afrika beheimatet, zeigt aber die Tendenz, auch nach Deutschland einzuwandern.
Wie erst heutigen Dienstag bekannt wurde, ist das Tier bereits am 15.Mai bei einem Unfall auf der A9 nahe des Ampertals im Landkreis Freising getötet worden. Zunächst wurde es zur näheren Bestimmung vom örtlichen Veterinäramt als ein „wolfsähnliches Tier“ gemeldet und daraufhin am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit näher untersucht. Mit Hilfe von Experten aus dem Landesamt für Umwelt konnte es dann zweifelsfrei als Goldschakal (Canis aureus) identifiziert werden. Goldschakale sind in Mitteleuropa äußerst selten. In Deutschland gibt es nur sporadische Nachweise von Einzeltieren und speziell in Bayern wurde die Art bisher im Jahr 2012 erst einmal mit Hilfe einer Fotofalle im Nationalpark Bayerischer Wald festgestellt.
Der Goldschakal ist extrem scheu und meidet in der Regel den Kontakt mit Menschen. Namensgebend ist sein normalerweise goldgelb gefärbtes Fell, das jedoch regional sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Schakale bevorzugen eher offene Flächen und vermeiden nach Möglichkeit Gegenden mit dichter Bewaldung. Sie ernähren sich von Insekten, Nagetieren, Vögeln, Amphibien und anderen Kleintieren.
Goldschakale haben ein weites Verbreitungsgebiet, das sich von den tropischen und subtropischen Regionen Asiens über den Nahen Osten bis nach Südosteuropa erstreckt. Zwischenzeitlich ist der Goldschakal auch in Niederösterreich und Norditalien heimisch. Die Art ist zwar eng mit dem Wolf verwandt, aber wesentlich kleiner und wiegt im Schnitt nur etwa 8 bis 10 kg.
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