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Ein explosiver Blick hinter die Kulissen

(Wolnzach, hr)

Die Feuerwehrler hatten eingeladen und ganz Wolnzach ist gekommen, um einfach mal die Floriansjünger hautnah zu erleben. Ob bei einem simulierten Verkehrsunfall, einer Fettexplosion oder einem Löschangriff – man konnte über das Wissen und das Know How oft nur Staunen.

„Ich bin wirklich überwältigt“, so Kommandant Werner Fuchs, denn bereits als die Feuerwehr um 10.30 Uhr die Tore öffnete, war der Andrang groß. Jeder wollte einmal sehen, wie ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) von innen aussieht, welche Geräte dort mitgeführt werden, vor allem aber wollten viele einfach auch einmal die Menschen kennenlernen, die Tag und Nacht ausrücken, wenn es brennt. „Uns freut es natürlich, dass so viele gekommen sind“, erklärt Thomas Kerndl. „Mit dem Tag der offenen Tür wollen wir natürlich auf der einen Seite die Bürger informieren, auch was das Thema Brandschutz anbelangt, zum anderen aber auch Interesse wecken, und neue Mitglieder gewinnen“, fügt er weiter an.

Die Wolnzacher Stützpunktwehr zählt dabei schon zu den größeren Wehren im Landkreis. Und doch hat man auch dort mit dem Problem zu kämpfen, welches vielerorts die ehrenamtlichen Floriansjünger beschäftigt: das Personal, gerade bei der Tagesbereitschaft. „Wir haben im Moment zwar 60 Aktive“ erklärt der Kommandant, fügt jedoch im gleichen Satz an, dass die Personaldecke dünn ist. „Es ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Unternehmer Feuerwehrler für den Dienst freistellen. Umso höher ist dies einzuschätzen, wenn Mittelständler in Wolnzach dies dennoch tun“, so Kerndl. Denn gerade mit den örtlichen Betrieben steht und fällt auch die Tagesbereitschaft.

Wie wichtig die sein kann, das stellten die Wolnzacher dann eindrucksvoll unter Beweis. Ein simulierter Verkehrsunfall, bei dem es eine eingeklemmte Person zu retten galt, war das Übungsszenario, dass die neun Mann des HLFs gemeinsam mit dem HVO und dem Rettungsdienst zu bewältigen hatten. Für die Wolnzacher ein Szenario, das auch mit zum normalen Einsatzalltag gehört. Rund 200 Mal rücken sie im Jahr aus, dabei geht es oft auch auf die Autobahn. Ob Rettungsspreizer, oder Schere, im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. „Im Einsatz ist Routine ganz wichtig. Jeder muss genau wissen, was zu tun ist“, erklärt Werner Fuchs und verwies damit auch auf die unzähligen Übungseinheiten, die seine Truppe Jahr für Jahr absolviert.

Auch Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold zeigte sich von den Übungen tief beeindruckt. „Es ist absolut bemerkenswert mit welcher Ruhe die Feuerwehler ans Werk gehen, das zeugt von einem sehr hohen Ausbildungsstand“, erklärte der Rathauschef. Natürlich ist die Feuerwehr dabei auch immer wieder Thema innerhalb der Gemeinde, vor allem dann wenn es um neue Geräte geht. „Was wir heute gesehen haben, ist der eindrucksvolle Beweis, dass jeder Cent richtig investiert ist“, so Machold weiter.
Neben den Jungs in Aktion gab es aber auch viele für den Alltag nützliche Informationen über Rauchmelder und wie man kleine Brände selbst bekämpft. Vor allem aber demonstrierten die Wolnzacher eindrucksvoll, wie Mann oder Frau am schnellsten zu einer neuen Küche kommt. Ein Topf mit Pflanzenfett, ein heißer Herd und eine Flasche Wasser – das ergibt in Kombination einen gigantischen Feuerball. Zwar insgesamt mit dem Etikett „nicht nachmachen“ gekennzeichnet, erzeugte die Fettexplosion beim Wolnzacher Publikum doch einen Wow-Effekt. „Gerade mit solchen Aktionen wollen wir natürlich auch die Bürger sensibilisieren, denn gerade im häuslichen Umfeld, passieren die meisten Unfälle“, erklärt Kerndl.


 

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