Sonnenenergie effizienter nutzen mit Solarpotenzialkataster
(Pfaffenhofen, hal/rt)Abteilungsleiterin Alexandra Schönauer, stellvertretenden Landrat Anton Westner und Energieexpertin Doris Rottler begutachten das neue Solarpotenzialkatasters. Foto: Landratsamt Pfaffenhofen
Ab sofort können sich Hauseigentümer aus dem gesamten Landkreis mit Hilfe des so genannten Solarpotenzialkatasters ganz einfach im Internet darüber informieren, ob ihr Hausdach für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet ist. „Das kostenlos nutzbare Kataster, das auch Informationen zu Planung und Wirtschaftlichkeit sowie viele zusätzliche hilfreiche Informationen enthält, hat der Landkreis für das gesamte Landkreisgebiet erstellen lassen“, so Anton Westner, der derzeit als Stellvertreter des Landrats fungiert.
Beim Solarpotenzialkataster handelt es sich um ein Online-Werkzeug, das auf einfache Weise analysiert, ob und wie ein Gebäude für die Nutzung von Solarenergie geeignet ist. Der Umweltausschuss des Landkreises hatte der Maßnahme Ende letzten Jahres zugestimmt.
„Sonnenenergie gehört zu den erneuerbaren Energien, steht nahezu unbegrenzt zur Verfügung und kann auf verschiedene Arten genutzt werden. Die Energiebilanz des Landkreises Pfaffenhofen an der Ilm zeigt, dass im Landkreis die Nutzung von Sonnenenergie noch großes Potenzial hat. Aktuell liegt der Anteil der thermischen Solarnutzung bei etwa 0,8 Prozent des Gesamtwärmebedarfs“, so Energieexpertin Doris Rottler. Technisch möglich wäre bis zum Jahr 2030 ein Anteil von rund 9 Prozent. Der Anteil solarer Stromerzeugung betrage etwa 15 Prozent des Gesamtstrombedarfs, das Potenzial liege hier bei einem Vielfachen davon.
„Das Solarpotenzialkataster kann hier ein Instrument und wichtiger Baustein zur Hebung des Potenzials sein“, erläutert Rottler. Das Kataster bietet eine neutrale und unabhängige Auskunft zur Nutzung von Solarenergie und kann eine Orientierungshilfe für die weiteren Schritte zur Realisierung einer Solaranlage sein. Innerhalb von wenigen Klicks kann man erfahren, ob ein Dach grundsätzlich für eine Photovoltaik-Anlage oder für eine thermische Solaranlage geeignet ist. Außerdem gibt das Kataster Auskunft, auf welchen Teilflächen des Daches wie viele Module am effizientesten wären, wie hoch die Investitionskosten sind und ab wann man mit dem produzierten Strom schwarze Zahlen schreibt. Die optimale Größe eines Batteriespeichers kann ebenfalls ermittelt werden. Über einen Wirtschaftlichkeitsrechner stehen weitere Informationen zur Vergütung und Amortisation der geplanten Anlage zur Verfügung.
Rottler: „Das Kataster soll es Hausbesitzern erleichtern, einen neutralen, ersten Überblick zu erlangen. Beratung durch eine Fachplaner oder Installateur und hinsichtlich der Finanzierung durch einen Finanzberater im zweiten Schritt kann es natürlich nicht ersetzen.“
Der Aufbau des Solarpotenzialkatasters und die Analyse erfolgen auf Grundlage von Laser-Scandaten. Gleichzeitig werden Daten zur Sonneneinstrahlung und zur Verschattung mit im Modell eingerechnet. So wird die nutzbare Sonneneinstrahlung unter Berücksichtigung von Dachfläche, Dachneigung und Dachausrichtung sowie Verschattung durch Dachaufbauten, benachbarte Gebäude, Vegetation und Gelände berechnet. Das Kataster ist im Internet unter www.solare-stadt.de/landkreis-pfaffenhofen zu finden. Auf der Kleinen Gartenschau wird das Solarpotenzialkataster von 19. bis 21. Juni den Bürgern genauer vorgestellt. Auch finden verschiedene Veranstaltungen in den Städten, Märkten und Gemeinden des Landkreises statt, in deren Rahmen das Kataster präsentiert wird.
Westner: „Ich freue mich, dass für unsere Bürgerinnen und Bürger nun ein Solarpotenzialkataster zur Verfügung steht. Die Informationsplattform zeigt, wie man die Sonne optimal nutzen kann. Somit wird die Errichtung von Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen auf dem eigenen Dach wesentlich erleichtert.“
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