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Erstes Treffen für Bürger mit Handicap

(Reichertshofen, rt)


Bürgermeister Franken (stehend links) und Behindertenbeauftragter Arno Jung (stehend rechts) begrüßten elf Gäste zum ersten Treffen für Menschen mit Handicap im Markt.

 

Am gestrigen Spätnachmittag war das erste Treffen für Bürger mit Handicap aus Reichertshofen. Eingeladen dazu waren von Bürgermeister Michael Franken und Arno Jung, dem Behindertenbeauftragten des Marktes, 850 Menschen, deren Behinderung bekannt ist.

Immerhin kamen elf direkt oder indirekt Betroffene in die neue Mensa der hiesigen Schule. Es zeigte sich rasch, wie wichtig diese erste Zusammenkunft einzuschätzen ist. Denn es war durchaus nicht jedem Teilnehmer klar, wie die Aufgabenverteilung in diesem Bereich genau aussieht. Vor allem stellte es sich aber auch schnell heraus, dass eine optimale Betreuung sehr schwierig ist, da die Variabilität der Behinderungen und folglich der notwendige individuelle Umgang mit den betroffenen Menschen sich als sehr breitgefächert darstellt. Dies formulierte zur Begrüßung auch Bürgermeister Franken: „Es folgen daraus Bedürfnisse, die sich auch auf kommunale Entscheidungen auswirken.“ Das mache das Ganze spannend aber ebenso anspruchsvoll. Sowohl Franken als auch Jung boten an, dass man an sie jederzeit entsprechende Themen herantragen könne. Allerdings sei dabei zu beachten, dass es sich bei dem Behindertenbeauftragten um ein Ehrenamt handle und dieser lediglich als Bindeglied zwischen betroffenem Bürger und Kommunalpolitik beziehungsweise -verwaltung zu betrachten sei.

Ein Teilnehmer gab zu bedenken, dass viele Bürger überhaupt nicht wüssten, dass es im Markt einen Behindertenbeauftragten gebe. Die Meinung des Mannes war zudem, dass andere, mit Reichertshofen vergleichbare Gemeinden im Landkreis, einen eigenen Angestellten hätten, der speziell für Behinderte zuständig sei. Er monierte: „In Reichertshofen gibt es sowas nicht!“ Franken stellte dazu klar, dass jeder in der Verwaltung in seinem jeweiligen Zuständigkeitsbereich zwar Ansprechpartner sei, spezielle Belange aber auf Landkreis- oder Bezirksebene abgedeckt würden. „Arno Jung hält den Kontakt zwischen Politik und Behinderten“. Eine Dame regte an, etwa 14-täglich Sprechstunden für Betroffene abzuhalten. Dies griff Franken auf und machte Hoffnung, dass das eventuell über das Sozialamt im Landratsamt möglich werden könnte. Allgemein wurde bemängelt, dass insbesondere die Verbindung im öffentlichen Nahverkehr in die Kreisstadt zu wünschen übrig lässt.

„Ich versuche, mich so weit wie möglich für die Behinderten einzusetzen“, beteuerte Jung und umriss daraufhin sein Aufgabengebiet. Demnach gehört unter anderem die Beratung der Gemeinde bei Entscheidungen dazu, die Menschen mit Behinderungen betreffen. Zudem fungiert er als Netzwerker zwischen den Beteiligten. Professionell-praktische Behindertenhilfe gehört nicht dazu, hier ist er vermittelnd tätig.

Das Treffen soll nun zur festen Einrichtung im Frühjahr und Herbst eines jeden Jahres werden.
 

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