Larsbach first?
(Wolnzach, hr)In Larsbach hat man seit Jahren ein Problem: Das Internet kommt dort nur in äußerst geringen – man könnte auch sagen: homöopathischen – Dosen an. Ein Fakt, der in der Vergangenheit immer wieder bemängelt wurde. Nun ist mit der kürzlich zugesicherten Breitbandförderung durch den Bund neue Bewegung in ein bekanntes Problem gekommen.
Im fünften Gang über die Datenautobahn heizen, davon kann man in Larsbach nur träumen. Zwar wurde der Ortsteil schon vor einigen Jahren in der ersten Ausbaustufe mit berücksichtigt, doch die Geschwindigkeit, die letzten Endes dort abgerufen werden kann, ist alles andere als befriedigend. Entsprechend ist auch der Breitbandausbau immer wieder Thema bei den Bürgerversammlungen. So war es auch gestern – jedoch mit einem gravierenden Unterschied:
Während man in der Vergangenheit immer auf einen Anbieter angewiesen war, der den Ausbau vorgenommen hat, gehen Wolnzach und Rohrbach nun einen ganz anderen Weg. „Wir wollen das selbst in die Hand nehmen und ein kommunales Netz aufbauen“, erklärte Bürgermeister Jens Machold. Eine entsprechende Förderzusage von über 10 Millionen Euro habe man seitens des Bundes erst kürzlich durch Verkehrsminister Alexander Dobrindt erhalten.
„Gemeinsam mit Rohrbach stehen wir in den Startlöchern und wollen auch zügig mit dem Ausbau beginnen“, erläuterte Machold und betonte dabei auch, dass es sich hierbei um einen Vollausbau des gesamten Gemeindebereiches handeln werde – also auch Larsbach. „Wir wollen jedes Haus direkt mit Glasfaser anschließen und so für eine gute Internetanbindung auch in den Ortsteilen sorgen“, so Machold weiter.
Eines wurde dabei aber schon während der ersten Planungsphase deutlich: Der Ausbau kostet viel Geld. Für beide Kommunen stehen Gesamtkosten in Höhe von rund 16 Millionen Euro im Raum. Zwar hat man den unterschriebenen Förderbescheid des Bundes in der Tasche, jedoch müssen beide Kommunen in Sachen Ausbau erst in Vorleistung gehen, ehe das Geld aus Berlin fließt. „Wir wollen natürlich zügig mit dem Ausbau beginnen“, so der Rathauschef, der auch zusicherte, dass in den kommenden Jahren die Gemeinde diesbezüglich die entsprechenden Haushaltsmittel bereitstellen.
Grundsätzlich aber betonte Machold, dass der Ausbau nicht ein einem Zug erfolgen können, sondern in Bauabschnitten vollzogen werden müsse. Adi Schapfl hatte dafür am Ende die wohl treffendste Bemerkung parat: „Larsbach first!“
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