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Freie Wähler verzichten auf eigenen Kandidaten

(Wolnzach, hr)

Kreisvorsitzender Albert Gürtner empfahl den Delegierten keinen Kandidaten aufzustellen

Nun ist es amtlich: Neben Amtsinhaber Martin Wolf (CSU) treten zur Landratswahl nur Norbert Ettenhuber (Grüne) und Franz Niedermayr (FDP) an, denn auch die Freien Wähler haben mehrheitlich bei der Delegiertenversammlung in Wolnzach beschlossen auf einen eigenen Kandidaten zu verzichten.

Die Geschichte um die Landratswahl ist eng verbunden mit dem Namen Josef Schäch. Bekanntermaßen wurde er nach seiner Wahl 2008 im gleichen Jahr noch suspendiert. In der Folge führte Anton Westner (CSU), bis der Bundesgerichtshof das damalige Urteil bestätigte, das Amt. 2011 musste, nachdem der Schuldspruch Bestand hatte, ein neuer Landrat gewählt werden und so werden die Landkreisbürger nach sechs Jahren außerplanmäßig an die Urne gerufen.

Schon 2011 gab es erste Wünsche die Amtsperiode des Landrates wieder an die Kommunalwahl anzugleichen. „Für uns ist dies nach wie vor eine ganz zentrale Forderung“, erklärt Alber Gürtner, Kreisvorsitzender der Freien Wähler. Aus seiner Sicht ist eine von der Kreistagswahl getrennte Landratswahl nichts Halbes und nichts Ganzes. Ein Satz, der sich durch die Wahlbeteiligung untermauern lässt, denn 2011 folgten lediglich 32 Prozent dem Wahlaufruf.

Nachdem Amtsinhaber Martin Wolf erklärte, seine Amtszeit aus persönlichen Gründen auf drei Jahre verkürzen zu wollen und damit die zentrale Forderung der Freien Wähler erfüllt war, stellte sich noch die Frage, ob für diese verkürzte Zeit ein Gegenkandidat ins Rennen geschickt werden sollte. Ein Thema, das nicht nur innerhalb des Vorstandes, sondern auch an der Kreisdelegiertenversammlung noch einmal heiß diskutiert wurde.

„Der jetzige Landrat verspürt schon Gegenwind“, warf der Delegierte Hubert Brandl ein. Wenn man aus seiner Sicht dem Beschluss des Vorstandes folgen würde, dann würden all diejenigen, die mit Wolfs Arbeit unzufrieden sind, den FDP-Kandidaten wählen. Zwar bezweifelte Brandl, dass es am Ende für Niedermayr reichen wird, aber für 2020 sieht er durch den Bekanntheitsgrad dann einen Vorteil beim FDPler.

Gürtner sah das Problem jedoch differenzierter. Selbst mit einem erfolgsversprechenden Kandidaten sei es ungewiss, ob man die Wahl gewinnen könne. Dabei wäre dieser für die kommende Kommunalwahl 2020 „verbrannt“. Die Kosten-Nutzen-Rechnung stand für die Vorstandschaft der Freien Wähler in keinem Verhältnis zueinander. „Wir haben dieses Thema innerhalb der Vorstandschaft kontrovers diskutiert“, erklärt der Vorsitzende. Nicht einstimmig, aber dennoch mit einer großen Mehrheit votierte man dort dafür, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen. Am Ende folgten auch die Kreisdelegierten dem Vorschlag der Vorstandschaft. Mit 27:2 votierten die Freien Wähler gegen die Aufstellung eines eigenen Kandidaten.

„Wir haben jetzt drei Jahre Zeit um einen Anwärter aufzubauen und 2020 dann mit einer reellen Chance in die Wahl zu gehen“, so Gürtner. Dabei gehen die Freien Wähler davon aus, dass Amtsinhaber Wolf in drei Jahren nicht noch einmal antreten wird und es somit ein offenes Rennen um das Landratsamt geben kann.
 

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