Ramba Zamba auf Mainburgs Straßen
(Mainburg, sh)
Imposante Gefährte, lustige Themenwägen und Helau-Rufe brachten die Menge beim Faschingsumzug am Samstag in Stimmung. Originell kostümiert nahmen die Faschingsnarren mit Humor und Hintersinn die große u. kleine Politik auf die Schippe, auch wenn wirklich Lokales nur wenig dabei war. Begleitet wurde der „Gaudiwurm“ von nahezu frühlingshaften Temperaturen.
Um 14.02 Uhr setzte sich der „Gaudiwurm“ von der Schöllwiese unter lautstarker Beschallung mit Faschingshits in Bewegung. Auch wenn bei den 60 gemeldeten Gruppen lokale Themen eher Mangelware darstellten, der ein oder andere Seitenhieb wurde durch die vielen bunten Faschingswägen und einfallsreich kostümierten Fußgruppen durchaus verteilt.
Ein „gefundenes Fressen“ war natürlich zu allererst das fehlende Prinzenpaar der Narrhalla, das die „Augustiner Lastwong Crew“ aufgriff: "Heia hamma koa Prinzenpaar gfuna, drum hamma drei oide gnumma".
Doch das war nicht das einzige Thema, dass die Menschen aus Mainburg und Umgebung in letzter Zeit beschäftigte. "Tierisch" waren die Themen von gleich mehreren Gruppen. So titelte auf dem Leiterwagen der DDGOG e.V.: „Mia Tiere finden gor koa Rua, Mainburg teert unsere Heimat zua.“ Damit starteten sie einen Angriff auf die geplante Umgehungsstraße, die nach wie vor für sehr gespaltene Meinungen sorgt. Ähnlich sah das die Landjugend Walkertshofen, auftretend in knallgrünen Froschkostümen: „Ist erst mal drüber teert, kein Frosch mehr blärrt“.
Ihre zu langsame Internet Verbindung stößt vielen Bewohnern aus Lindkirchen wohl sauer auf. Verkleidet als „Internet Schnecken aus Lindkirchen“ machten sie ihrem Ärger auf lustige Art und Weise Luft. Auch die Politik bekam ihr Fett weg. Als internationale Thematik spielte der Bauwong Sandelzhausen den Brexit aus. Ihr Vorschlag: Ein „Bayexit statt Brexit“ - das wäre für sie nach Merkel und Trump allemal die bessere Wahl.
Einen politischen Seitenhieb verteilte auch die Katholische Landjugend aus Aiglsbach. In ihrem Gefährt als „rollenden Dschungel“ nahmen sie den derzeitigen „Affenzirkus Europa“ gekonnt auf´s Korn. Die KLJB aus Mauern schließlich trat als „Mexikaner“ auf und zog damit die „Mauer“, die den amerikanischen Wahnsinn zwischen Mexiko und den USA nicht ein- sondern aussperren, durch den Kakao. Den Leitspruch Trumps formten sie kurzerhand zu: „Make Mauern great again um“.
Die Landwirtschaft war auch ein großes Thema. Die „gloanen Bauern“ aus Königsfeld titulierten auf ihrem Wagen: „Ohne Landwirtschaft ist alles doof" oder "Ohne Bauernstand leidet unser Bayernland", „die Landwirtschaft braucht Luft“ - da sind Biogasanlagen auch keine Alternative. Die Hüttenfreunde Leitenbach widmeten ihren imposanten Faschingswagen einem ähnlichen Thema, dem unfairen Milchpreis.
Viel Fantasie bewiesen auch die Fußgruppen, darunter die "MAI Zwerge" der Kinder- und Jugendgruppe, die "Silberlinge" der Faschingsfreunde Hallertau" uvm. Dazwischen tummelten sich Bienen, verrückte Hühner sowie Wuidara und Jäger.
Die Gastgeber der Narrhalla Mainburg waren natürlich ebenso vertreten wie die Nachbargarden aus Attenhofen und Pfeffenhausen. Bis der "Gaudiwurm" am Marktplatz Einzug hielt, herrschte dort schon ausgelassene Feierlaune. Unter großem "Helau" wurden die einfahrenden Wägen dort von Vizebürgermeisterin begrüßt. Auch bei der Party danach war noch die Hölle los.
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