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Bio-Hendl - das entscheidet die Küche

(Wolnzach, hr)

Fotos: Archiv:Regler

Wie soll die Speisekarte auf dem Wolnzacher Volksfest aussehen? Diese Frage erörterte der Volksfestausschuss, denn von der SPD-Fraktion kam der Antrag Bio-Hendl mit ins bestehende Angebot aufzunehmen. Während es jedoch für die einen ein grundsätzliches Anliegen der Tierhaltung zu sein schien, stand für die Mehrheit die freie Gestaltung durch die Festküche im Vordergrund.

„Es wäre ein Zusatzangebot in begrenzter Menge“, warb Brigitte Hackl (SPD) und führte an, dass andere Volksfeste in der Umgebung - sie verwies auf Pfaffenhofen - ein solches Angebot auf der Karte hätten. Auch ergänzte sie in ihrer Rede, dass das Verbraucherverhalten ohnehin mehr zu Bio-Produkten tendiert. „Dem sollte sich der Markt nicht verschließen und das ebenfalls anbieten“, so Hackl weiter

Im Grundsatz kein schlechtes Ansinnen, doch hieße das im Umkehrschluss, dass der Gemeinderat in die Speisekarte der Küche eingreift. „Für uns würde das einen erheblichen Mehraufwand bedeuten“, erklärt Wolfgang Breitner, der seit vielen Jahren während der elf Festtage hinterm Herd steht. Nicht die in der Zubereitung ist das Bio-Hendl aufwendiger, auch die Kosten liegen laut seinen Angaben im Einkauf etwa dreimal so hoch wie bei einem normalen Huhn. Überdies ist die Planung für den erfahrenen Küchenbetreiber schwierig, weil anders als beim restlich Speisenangebot nicht auf Erfahrungswerte zurückgegriffen werden kann. Breinter betonte in diesem Zusammenhang, dass er für die Wolnzacher Wiesn ausschließlich auf regionale Produkte setze.

Eine klare Aussage! Letztlich jedoch ging es nicht darum, ob es Wolnzach Bio-Hendl geben wird, oder nicht, sondern um die Gestaltung der Speisekarte. „Wenn die Festküche das wünscht, dürfen sie es gerne aufnehmen, aber ich möchte an dieser Stelle nicht das Angebots eingreifen“, so Bürgermeister Jens Machold (CSU). In ähnlicher Weise äußerten sich Kulturreferentin Astrid Elender (FW) und Volksfestreferent Alois Brummer (CSU). Auch für sie ist der Inhalt der Karte Sache der Küche. „Da die sie am Ende das wirtschaftliche Risoko trägt, sollte sie die Entscheidung haben“, so Brummer.Hierzu machte Wolfgang Breiter deutlich, dass ein Volksfest nicht mit einem Restaurantbetrieb vergleichbar ist. „Wir müssen in großer Menge vorproduzieren, um die gewünschten Speisen schnell liefern zu können.“

Für die SPD kein Grund, nicht auf die Einführung von Bio-Hendl zu drängen. Man sieht darin schlussendlich ein Zeichen gegen die Massentierhaltung. Doch gerade in dem Punkt legte Machold klar, dass man diese Diskussion nicht auf dem Hallertauer Volksfest, sondern in Berlin oder München zu führen ist. Mit einer deutlicher Mehrheit - lediglich die beiden SPD-Räte Brigitte Hackl und Martin Schlicht stimmten für den Antrag - wurde er Gremium abgelehnt. Das bedeutet nicht, dass es auf der Wolnzacher Wiesn nicht irgendwann Bio-Hendl geben wird. Die Kommunalpolitiker gaben die Entscheidung aber in die Hände der Festküche und wollte hier nicht qua Beschluss in die Speisekarte eingreifen.

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