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Entspannt in die Zukunft

(Wolnzach, hr)

 

Locker, gelassen und entspannt saßen die beiden Vorstände Thomas Lange und Andreas Streb der Hallertauer Volksbank im Pressegespräch. Schließlich hatten sie trotz der allgemein schwierigen Situation positive Zahlen zu vermelden. Um 4,1% auf aktuell 1,333 Mrd. Euro konnte die Bilanzsumme gesteigert werden.

 

„Die Geschäftsentwicklung war unerwartet gut“, erklärte Streb und fügte an, dass man alle selbstgesteckten Ziele übertroffen habe. Dass es aber so gut lief, das führten beide in erster Linie auf das Kreditgeschäft zurück. Hier verzeichnete man im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 5,6 Prozent. 193 Millionen Euro wurde dabei alleine 2016 neu ausgegeben. „Wir sind froh, dass wir in einer Region tätig sind, die wirtschaftlich prosperiert“, erklärt Lange.

Zwar ist das Jahr ist gut gelaufen, dennoch spürt man in Pfaffenhofen die Folgen der Finanzkrise: Niedrige Zinsen und die Regulatorik der Europäischen Zentralbank haben längst das deutsche Regionalbankensystem erreicht. „Für uns ist es nicht nachvollziehbar, dass man ein System, das für Deutschland der Stabilitätsanker in der Krise war, an die Wand fährt“, so Streb. Dass die Genossenschaftsbanken und Sparkassen nicht international agieren und somit am wenigsten für die unruhigen Zeiten verantwortlich sind, scheint vergessen zu sein. Vielmehr ist man von der Regulierungswut getrieben.

Mit einer Bilanzsumme von 1,33 Mrd. Euro ist die Hallertauer Volksbank kein kleines Finanzinstitut, trotzdem die Auswirkungen sind dort deutlich spürbar. „Wir haben im vergangenen Jahr zwei zusätzliche Mitarbeiter abgestellt, die sich ausschließlich um den gesamten Themenkomplex Regulatorik kümmern“, erläutert Thomas Lange. „Man hat wirklich überdreht!“ Eine Aussage, die der Vorstand mit eindrucksvollen Zahlen untermauern konnte.

In den im abgelaufenen Kalenderjahr mussten die Banker keinen einzigen Kredit abschreiben. „Wir arbeiten hier streng nach dem Regionalprinzip und kennen damit sowohl den Markt, wie die Kunden“, so Lange weiter. Diesen Faktor kann man als wesentlichen Stabilitätsanker bezeichnen. Gerade aber durch die weiterhin sehr niedrigen Zinsen – die Europäische Zentralbank fordert für angelegtes Geld aktuell einen Abschlag von 0,4 Prozent – ist der Absatzmarkt im Kreditgeschäft, wie das Führungsduo bestätigte, rauer geworden. Nichtsdestotrotz sehen Lange und Streb hier in der Zukunft vor allem durch die gütigen wirtschaftlichen Voraussetzungen, weiteres Wachstumspotenzial.

„Wir werden in den kommenden Jahren zahlreiche Aufgaben zu meistern haben, aber im Grundsatz sind wir hervorragend aufgestellt“, verdeutlicht Thomas Lange. Mit einer Bilanzsumme von 1,33 Mrd. Euro rangieren die Pfaffenhofener unter den oberen 15 Prozent der bayerischen Genossenschaftsbanken. Eine Ausgangssituation, mit der man zufrieden sein kann, denn die durchschnittliche Größe bei den Genossenschaftsbanken im Freistaat liegt bei 500 Millionen Euro. Allerdings bezeichnete Andreas Streb das Klima in der Finanzwirtschaft als rauh. „Man muss in den in n in nächster Zeit mit Fusionen rechnen“, erklärt er. In Pfaffenhofen ist das jedoch gegenwärtig kein Thema.

Mit einer Bilanzsumme von 1,33 Mrd. Euro, einem Eigenkapitalanteil von 116 Mio. und guten Zuwachsraten sowohl im Kreditgeschäft von 5,6% blickt man den künftigen Herausforderungen entspannt entgegen. „Wir haben in der Vergangenheit schon zahlreiche Maßnahmen in die Wege geleitet“, erklärt Andreas Streb im Hinblick auf die Digitalisierung. Eine immer größere Anzahl von Kunden erledigen Bankgeschäfte direkt von zu Hause aus. Somit wandelt sich natürlich die Struktur innerhalb des Geldinstitutes. „Man kommt nicht in die Geschäftsstelle, um eine Kreditkarte zu beantragen“, führt der Vorstand aus. Vieles erledigt man heute bequem vom heimischen Schreibtisch aus. So stieg die Gruppe derer,, die ihre Bankgeschäfte bei der Hallertauer Volksbank online abwickelten von 14105 im2010 auf aktuell 20974. Ein Trend, der in den in Zukunft anhalten wird. Nichtsdestotrotz betonten beide, werde man weiterhin in der Fläche präsent bleiben. „Wir arbeiten weiter an den digitalen Zahlungsmodellen, bauen hier das Angebot aus, Filialen aber wollen wir nicht schließen“, so Lange, denn wie der Vorstand betonte, lässt sich zwar alles digitalisieren, nur das Vertrauen nicht.

„Wir müssen nicht die besten weltweit, sondern vor Ort sein“, dieser Leitsatz spiegelt sich am Ende nicht nur in den Zahlen wider, die Lnage und Streb im Gepäck hatten, sondern viel mehr noch im Vertrauen dass Genossenschaftsmitglieder aber auch Kunden seit Jahren in das Finanzinstitut stecken.

 

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