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Vernissage zur Ausstellung „Zwei Welten“ von Rolf-Dieter Wührl

(Vohburg, wk)

Ja, er lebt in zwei Welten, der Schrobenhausener Maler, Bildhauer und Musiker, Rolf-Dieter Wührl, zumindest wenn es um die Malerei geht. Zum einen lebt er in der realen Schrobenhausener Welt und zum anderen in einer Phantasiewelt, die er in seinen Bildern ausdrückt. Kulturreferentin Heide Schlutter freute sich, seine Bilder im Rathaus vorstellen zu dürfen.


Zur Vernissage waren neben an Kunst interessierten Vohburgern auch einige Künstlerinnen aus der Region anwesend sowie Freunde des Malers aus Schrobenhausen. Heide Schlutter konnte auch die 2. Bürgermeisterin Roswitha Eisenhofer und einzelne Stadträte begrüßen. Sie betonte, dass Wührl eine total neue Welt malen würde und dabei in seinen Bildern eine surrealistische Geschichte erzähle, romantisch und mystisch, aber gleichzeitig auch Probleme der heutigen Zeit darin verarbeitet.


Rolf-Dieter Wührl stammt aus Nordrhein-Westfalen, hatte einen Beruf als Flugzeugmechaniker erlernt, sogar seinen Flugschein gemacht, und deshalb empfindet er bei seinen Bildern gelegentlich, als würde er das Geschehen auf der Erde von oben betrachten. 1986 war für ihn ein wichtiges Jahr, weil er sich da entschlossen hatte, seine Leidenschaft zur Malerei und Bildhauerei als freischaffender Künstler auszuleben. Er war schon zuvor (1977) Mitglied beim Berufsverband Bildender Künstler (BBK) und wurde auch Mitglied der Ingolstädter Gruppe „Art Experiment“; heute ist er 2. Vorsitzender im Kunstverein Schrobenhausen und außerdem Kulturpreisträger der Stadt Passau. Neben vielen Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen stehen in Schrobenhausen eine von ihm mitgeschaffene Stele, eine Stahlskulptur und ein Mahnmal zur Erinnerung an Flucht und Vertreibung.


Wührl hatte im Rathaussaal auf Bild aufgestellt, das noch nicht fertig sei, wie er betonte. Er nahm die Gelegenheit wahr, den Gästen seine Gedanken und Empfindungen beim Malen dieses Bildes zu erläutern. Sein Malstil führte er zurück auf seine Jugend, in der es nicht immer so gelaufen sei, wie er sich das erwünscht hatte und dass er sich deshalb immer mehr in seine eigene Phantasie zurückgezogen hatte – wenn er zum Beispiel ein Tal mit Bergen malt, fühlt er sich zwischen den Bergen beschützt, seine Farbspiele und Formen kommen aus dem Bauchgefühl und er erarbeitet sich ein Bild Schritt für Schritt, ohne vorher genau zu wissen, wie das Bild einmal aussehen soll.

 

Und in seinen Bildern verstecken sich auch gelegentlich politische Aussagen wie der Kampf der Moslems untereinander oder das Verhältnis der Kirche zum Thema Sex (wie die Nackte mit dem Bischofstab). Wasserfälle symbolisieren die Tränen von Kindern, die bei Krieg und Terror gestorben sind oder gerade sterben. Und dass er auch Musiker ist, bewies er, als er sich eine Gitarre schnappte und einzelne Rock-Songs anspielte, aber die musikalische Begleitung des Abends hatte das Trio „Gitarrisch Narrisch“ mit eher bayrischer Musik.


Die Ausstellung in den Fluren des Rathauses ist während der Öffnungszeiten des Rathauses (Mo-Fr 8-12 Uhr, Do auch 13–18 Uhr) bis zum 13. April zu betrachten.
 

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