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Ein Willkommen mit gemischten Gefühlen

(Wolnzach, hr)

Schlag null Uhr verwandelte sich der Himmel über Wolnzach wieder einmal in ein buntes Lichtermeer. Viele begrüßten das neue Jahr mit einem großen Feuerwerk und so zauberten Raketen und Böller für einen kurzen Wimpernschlag bunte Sterne in den Nachthimmel.

Rote, grüne und blaue Feuerwerkskörper ließen die Wolnzacher Pfarrkirche wieder einmal in einem ganz besonderen Licht erstrahlen, während sie mit großem Geläut das neue Jahr begrüßte. Bunt, laut und auch ausgelassen, so begann 2017. Doch viele dürften sich wohl auch in den ersten Stunden des neuen Jahres gefragt haben: „Was wird es uns bringen?“

Wenn man noch einmal zurückblickt, dann war 2016 ein Jahr, das auch in Deutschland mit Gewalt und Terror verbunden werden wird. Die Anschläge von Würzburg, Ansbach und zuletzt Berlin haben ihre Spuren hinterlassen. Gerade vor diesem Hintergrund sind es nicht nur die Forderung nach stärkeren Kontrollen, sondern auch der Wunsch sich nicht spalten zu lassen, den viele hegen. „Wir dürfen uns nicht in eine Spaltung der Gesellschaft hineintreiben lassen“, so die mahnenden Worte von Landrat Martin Wolf (CSU) beim traditionellen Silvestertreffen mit den Kaminkehrern. Gleichwohl betonte er aber auch, dass auch der Staat seine Hausaufgaben machen müsse und fügte an: „Wir müssen wissen, wer sich in unserem Land aufhält!“

2016 war aber nicht nur in vieler Hinsicht ein Jahr der Herausforderungen, es war auch das Jahr einer „postfaktischen“ Erwartungshaltung. Erst kürzlich wurde „postfaktisch“ von der Deutschen Gesellschaft für Sprache zum Wort des Jahres 2016 gekürt. „Auch wir im Landratsamt sind zunehmend mit Erwartungen konfrontiert, die sich nicht an den Fakten orientieren“, erklärte Wolf kürzlich und beschrieb dabei vor allem auch die Situation beim Erteilen einer Baugenehmigung. „Man muss ist auf Fakten, auf Gesetzte und Regeln verlassen können“, fügte er weiter an und warf dabei doch auch einen Blick in eine Gesellschaft, in der diese zunehmend an Bedeutung verlieren. Es sind nur erste Warnsignale, dennoch: Der Weg des Postfaktischen kann letztlich zu einem Komplettausfall der sämtlicher demokratischer Willensbildung führen. Beispiele gab es im vergangenen Jahr mehr als genug.

So bleiben am Ende bei allen persönlichen Erfolgen doch gemischte Gefühle, wenn man zurückblickt und vielleicht auch die Sorge, wie sich die Welt weiterentwickeln wird. Gerade in diesen unsicheren Zeiten wünschen wir, das Redaktionsteam der hallertau.info, all unseren Lesern ein gutes Jahr 2017.

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