Natur beobachten und kommentieren
(Pfaffenhofen, hal/rt)
Präsentierten den Phänologischen Kalender 2016/17 für die Schulen im Landkreis (von links): Norbert Lienhardt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Pfaffenhofen, Heinz Huber und Bernhard Engelhard vom Kreisverband für Gartenbau, Christian Schreyer, Fachberater für Umwelterziehung, und Schulrat Josef Steinberger. Foto: M. Hailer / Sparkasse Pfaffenhofen
Abläufe in der Natur kann man nicht in Terminpläne zwängen, aber man kann sie beobachten und Schlüsse daraus ziehen. Genau dies ist die Intension des Phänologischen Kalenders, der vom Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege erstellt und jetzt zusammen mit dem Schulamt an die Schulen im Landkreis verteilt wurde. Die Sparkasse übernahm die Finanzierung des Kalenders.
Im Unterschied zu den kalendarischen Jahreszeiten sind die phänologischen Jahreszeiten von Entwicklungen in der Natur abhängig, welche ausgelöst durch Klima und Witterung jedes Jahr zu unterschiedlichen Terminen einsetzen. Aus diesem Grund wurden jeder phänologischen Jahreszeit so genannte „Zeigerpflanzen“ zugeordnet. So kennzeichnet beispielsweise die Apfelblüte den Beginn des Vollfrühlings. Innerhalb des Landkreises kann der Beginn einer phänologischen Jahreszeit teilweise um 14 Tage und mehr schwanken.
Dank einer großzügigen Geldspende der Sparkasse Pfaffenhofen konnte der phänologische Kalender auch in diesem Schuljahr wieder an alle Drittklässler des Landkreises ausgeteilt werden. So wurden neben großen Kalendern für die Klassenzimmer über 1.000 Schülerkalender ausgeteilt.
Der phänologische Kalender hilft bei der Erfassung von Wetterdaten (und wie sich das Wetter verändert) und daraus resultierenden Veränderungen in der Pflanzenwelt aufgrund der klimatischen Erwärmung. Die Schüler tragen hierbei regelmäßig unter Anleitung der Lehrkraft zu einer bestimmten Tageszeit die Außentemperatur ein. Darüber hinaus werden in der Natur Beobachtungen angestellt, wann welche Zeigerpflanzen blühen.
Am Ende eines jeden Schuljahres werden die Kalender durch das staatliche Schulamt wieder eingesammelt und an den Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege übergeben. Dort werden die Kalender ausgewertet und die durch die Schüler erhobenen Daten gesammelt. So dient dieses Projekt auch der Klimaforschung.
Christian Schreyer, Fachberater für Umwelterziehung, sieht den hohen pädagogischen Wert des Kalenders vor allem darin, dass die Schüler für wichtige Vorgänge in der Natur sowie für die Tier- und Pflanzenwelt unserer Heimat sensibilisiert werden: „Dies ist von unschätzbarer Wichtigkeit, da vielen Kindern und Jugendlichen heute Primärerfahrungen in der Natur fehlen.“ Auf diesem Weg erhalten die Kinder noch einmal mehr die Möglichkeit, sich mit der Flora und Fauna unserer Heimat auseinanderzusetzen. Denn, so Schreyer: „Nur was wir kennen, das schätzen – und schützen – wir!“
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