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Spiel es noch einmal, Joe!

(Rohrbach, rs)

Joe Kienemann war schon zu seiner Zeit als Radio-Moderator immer jemand, der eine ungemeine Ruhe in seinen Sendungen ausstrahlte. Mit einem ungemeinen Wissen über Kompositionen und Interpreten gerade im Genre "Jazz" hat er über 30 Jahre lang im Bayerischen Rundfunk die Nischen-Musikstilrichtung populär gemacht. Nicht erst seit seiner Pensionierung macht er selber Musik; am Samstagabend gab er ein Konzert beim Rohrbacher Incontri-Kulturverein.

78 Jahre ist er jetzt alt, und ihm macht die Musik ganz offensichtlich immer noch so viel Freude wie zu seinen musikalischen Anfängen. Mit einer Mischung aus Eigenkompositionen und adaptierten Klassikern - darunter passend zur Jahreszeit auch das eine oder andere weihnachtliche Stück - stellte er seinem Publikum ein abwechslungsreiches Repertoire aus Jazz- und Blues-basierter Musik vor. Gefühlvoll am Piano den Takt vorgebend nahm er seine beiden musikalischen Partner auf der Bühne (Henning Sieverts am Bass und Matthias Gmelin am Schlagzeug) mit auf eine Reise, die durchaus auch einmal Bebop, Walzer, Tango- oder Flamenco-Rhythmen enthalten durfte. Das Musik-Spektrum habe sich in unserer Zeit ungemein verengt, bemängelt Joe Kienemann, dass es im Radio nur noch Mainstream Pop oder Rock zu hören gäbe. Den Kontrast zu schaffen, dafür hatte er sich ja auf den Weg nach Rohrbach gemacht.

"Mir wurde vor Konzertbeginn gesagt, ich dürfe ruhig auch etwas singen", kündigte Kienemann verschmitzt an und setzte das auch sogleich in die Tat um. "My Baby Just Cares for Me" - auch schon von Frank Sinatra und Nina Simone gehört - folgte in einem Kienemann-Arrangement. Der Jazz-Standard "Everything Happens to Me" heißt bei ihm "Mir geht doch alles nur schief", singt's ... und verschluckt sich danach.

"Celebrating life" heißt die aktuelle CD des Joe Kienemann Trios, aufgenommen im Sommer 2014 in München. Darauf sind ausschließlich Eigenkompositionen zu hören, die das Zeugnis seines - immer noch - künstlerischen Schaffens ablegen. Wer schön anzuhörende, jazzig angehauchte Piano-Musik mag, der sollte sich dieses Werk keinesfalls entgehen lassen - die Incontri-Besucher haben am Samstagabend in der sehr gut besuchten Kulturwerk-Halle einen Eindruck von der Vielfalt dieser Musik gewinnen können.

Übrigens: die ersten Termine für Quartal I/2017 des Incontri stehen fest:

  • 07. Januar 2017 Dr. Will & The Wizards "Voodoo Blues" (Blues & Entertainment; immer wieder gerne und für Überraschungen gut)
  • 21. Januar 2017 Torsten Zwingenberger & Jan Luley (Blues und Boogie Woogie; Allround-Drummer meets Swing, Gospel & Boogie-Pianisten)
  • 18. Februar 2017 Mama Makes Coffee "Ein musikalisches Röstverfahren" (Pop, vollmundig im Charakter und mit stark anregendem Aroma)
  • 18. März 2017 Free Beer & Chicken "Nothin’ is kickin’ like Free Beer & Chicken" (Zydeco-Klänge der Sümpfe Louisianas, karibische Rhythmen und Elemente des Blues, Boogie und Jazz)

Weitere Termine folgen.
 

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