Mit „luz amoi“ in die Vorweihnachtszeit – „denn bald ist Weihnachten“
(Pfaffenhofen, wk)Vor gut zwei Jahren hatte die Freisinger Musikgruppe „Luz amoi“ ihr erstes vorweihnachtliches Konzert gegeben und in diesem Jahr sind sie mit einem weiteren Programm auf Tournee mit 18 Stationen. Eine davon wieder im Landkreis in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche; Anfang des Jahres waren sie bereits im Wolnzacher Hopfenmuseum mit ihrem bayrischen Programm zu Gast.
Einen sehr besinnlichen und stimmungsvollen Abend schenkte die Gruppe „Luz amoi“ den vielen Pfaffenhofnern in der Stadtpfarrkirche. Die Kirche war bis auf die letzte Bank besetzt und damit vollkommen ausverkauft. Und die fünf Musikerinnen und Musiker zeigten, dass sie nicht nur ein Instrument beherrschen, sondern sehr vielseitig sind. Sie sind seit 10 Jahren eine eingeschworene Gemeinschaft und teilweise miteinander verwandt. So wie Stefan Pellmaier (Schlagwerk, Percussion, Akkordeon, Marimbaphon und Kopf der Truppe) und seine Schwester Manuela Schwarz (Hackbrett, Xylophon, Glockenspiel)sowie deren Cousin Johannes Czernik (Saxophon, Gitarre, Gesang, Klarinette), dazu noch Stefanie Pellmaier (Geige, Flöte, Akkordeon) und Nick Hogl (Kontrabass). Sie alle wünschten den Zuhörern eine ruhige Stunde und ein wenig Zeit zum Durchschnaufen, „Denn bald ist Weihnachten“, so ihr Konzertmotto.
Eigentlich ist die Gruppe als moderne bayrisch Band unterwegs mit einem eigenständigen und doch so vertrauten Musikmix. Da mischen sich bayrische Volksmusikmelodien mit den verschiedensten Stilen der Weltmusik, ein Mix aus Stubenmusi mit internationalen Einflüssen – vorgetragen mit einer unübersehbaren Spielfreude und Fantasie, die von der Bühne wie ein Funke ins Publikum überspringt. Die musikalische Bandbreite zeigt sich auch in den eingesetzten unzähligen Instrumenten, überraschenden Arrangements und einer charmanten Moderationen, so dass ihre abwechslungsreiche Konzerte immer ein unvergessliches Hörerlebnis waren.
Auch gestern Abend schafften sie es wieder, das Publikum mit weihnachtlichen Weisen zu begeistern; die altvertrauten Melodien waren geschickt verpackt und in den unterschiedlichsten eigenständigen Interpretationen und Rhythmen dargeboten, wobei die Musiker immer mal mitten im Spiel die Instrumente wechselten. So kamen die Hirten bei „Oh kommet ihr Hirten...“ recht beschwingt daher und „Oh Tannenbaum“ mit leichtem Walzertakt. Das galt auch bei „Ihr Kinderlein kommet“ oder „Süßer die Glocken nie klingen“ im langsamen Walzertakt, aber einer ausgefeilten eigenständigen Interpretation. Sie entstaubten alte Weihnachtslieder und interpretierten sie in modernen Stil, ohne ihnen die Stimmung zu nehmen, traditionsbewusst aber dennoch im heutigen Zeitgeist und musikalisch anspruchsvoll und in einfühlsamer Art präsentiert.
Die Besucher waren anfangs so ergriffen von der Musik, dass es einige Sekunden brauchte, bis die ersten klatschten. Aber nach dem 3. Stück wurden sie von den Musikern gebeten, das Beifallklatschen bis zum Schluss aufzuheben. Und der Abschlussapplaus war dann entsprechend riesig mit Standing Ovations, was natürlich noch Zugaben herausforderte, ein Mix aus verschiedenen Weihnachts- und Adventsliedern.
Was den Abend in der Kirche auch noch besonders machte, war die stimmungsvolle Beleuchtung der Kirche in immer wieder unterschiedlichsten Farben. Und zwischen den Musikblöcken immer wieder besinnliche Worte zur Adventszeit, Erinnerungen aus der Jugendzeit, die Mutter beim Backen und Stube putzen mit der Frage: „Warum machen wir das alles, ist es Tradition, ist es für die Kinder – oder die Suche nach Christus und das Jesuskind? ...Die Ställe sind Euch zu schmutzig, aber macht Euch auf den Weg nach Afghanistan oder Syrien, in Altenheime oder Asylunterkünfte, denn dort, wo Ihr ihn sucht, werdet ihr ihn nicht finden“. Eine Weihnachtsgeschichte übertragen in die heutige Zeit, über Menschen die nicht ihre Tür öffnen, kein Dach über dem Kopf anbieten und über die Dankbarkeit, dass es auch heute immer noch Menschen gibt, die das tun.
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