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Aufbewahrungsstätte heute eingeweiht

(Langenbruck, rt)

 

Eingeweiht wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung und den Fahnenabordnungen der Vereine die kürzlich fertiggestellte Aufbewahrungsstätte auf dem Langenbrucker Friedhof am heutigen Vormittag durch Ortspfarrer Michael Schwertfirm. Marktbürgermeister Michael Franken (JWU) und Architekt Florian Schweiger sprachen bei der Eröffnung von einem gelungenen Bauwerk.

Erst vor wenigen Tagen ist das 1950 erbaute Leichenhaus abgerissen worden und der Blick nun frei auf die neuerbaute Aufbewahrungsstätte, wie sie nun genannt wird. Vorangegangen sind dem heutigen Festakt viele Diskussionen zu Detailfragen, die auch im Gemeinderat teils heftig geführt wurden. „Meiner Ansicht nach ist dann ein sehr guter Beschluss gefasst worden“, so Franken in seiner Festansprache. Sollte ein Bürger rügen, gerade sein Vorschlag sei nicht umgesetzt worden, „so sage ich ihm: So funktioniert nun mal Demokratie“, sagte der Bürgermeister. Er sei davon überzeugt, dass hier ein an den Bedürfnissen orientiertes Gebäude für viele Generationen errichtet worden sei.

 

 

„Wir haben hier eine würdige Stätte für unsere Toten geschaffen – nein, nicht nur für die Toten, auch für die Lebenden und Hinterbliebenen.“ Franken ging dann auf die nicht realisierte künstlerische Gestaltung durch ein Kunstwerk des verstorbenen Paters Benedict Schmitz ein, das rund 24.000 Euro Steuergelder gekostet hätte. „Möglicherweise wäre das übertrieben gewesen“, so Franken dazu. Zum Vergleich zog er das Reichertshofener Leichenhaus heran. Dort habe die Gestaltung 5.000 Euro gekostet und die seien durch Spenden getragen worden. Frankens Dank gelt insbesondere dem Architekten Schweiger und dem gemeindlichen Hochbautechniker Markus Forster; beide hätten zuverlässig und kompetent gearbeitet. Mit den reinen Baukosten in Höhe von rund 278.000 Euro habe man den Kostenrahmen eingehalten beziehungsweise sogar unterschritten. Die Außenanlage hätten mit 30.000 Euro zu Buche geschlagen, die Nebenkosten mit 81.500 Euro. Einen Beschluss des Gemeinderates voraussetzend, kündigte Franken die Befestigung der Friedhofshauptwege an.

 


Architekt Florian Schweiger sagte, dass es in einer Zeit, in der viel in Frage gestellt würde, umso wichtiger sei, sich darüber Gedanken zu machen und sich darüber klar zu werden, „woher wir kommen, welche Traditionen und Gebräuche wir haben, aber auch, in welcher Zeit wir leben.“ Deshalb habe er mit dem Gebäude die Verbindung und Tradition mit Moderne geschaffen. Ein typisches Merkmal eines Gebäudes in der Holledau sei beispielsweise ein Satteldach mit roten Biberschwanz-Ziegeln und einem knappen Dachüberstand. „Dennoch sollte der Neubau auch sein Entstehungsjahr nicht verleugnen und eine zeitgenössische Erscheinung haben.“ Deshalb habe es auch moderne Elemente wie Giebelverglasungen und einen freitragenden Dachstuhl.

 


Ein Überbleibsel vom alten Leichenhauses gibt es aber noch: Die etwa 100 Jahre alte, dem heiligen Josef gewidmete Glocke prangt am freien Glockenstuhl auf dem First der neuen Aufbewahrungsstätte.
 

Der Festzug von der Kirche zum Friedhof sowie die Feierstunde zur Einweihung ist von einer Abordnung der Reichertshofener Musikanten musikalisch begleitet und gestaltet worden.

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