Bier, gerahmt und was fürs Auge
(Wolnzach, rt)Während der Vernissage lief eine Filmdokumentation des Bayerischen Rundfunks über die Biermalerei von Willi Mayerhofer, die auch den Schaffensprozess zeigte.
Französischer Lebensart ist Willi Mayerhofer nicht abgeneigt und der Maler trinkt auch gerne ein Glas Rotwein, wenn er in seinem Atelier in Les Issambres an der Côte d´Azur arbeitet. Seine mit Bier gemalten Bilder sind jedoch in München entstanden, wo er ebenfalls über eine Künstlerwerkstatt verfügt. Im Wolnzacher Hopfenmuseum stellt er jetzt die auf so ungewöhnliche Weise entstandenen Werke aus. Gestern war dort die vielbeachtete Vernissage.
Mutmaßlich als einziger auf der Welt ist Mayerhofer auf die Idee gekommen, Bier als Malmittel zu verwenden. „Der Ort muss schon passen“, meinte Verleger und Kunstmäzen Eduard Kastner bei der Vorstellung des Künstlers, als er einiges über die Entstehungsgeschichte der Darstellungen, die ihrer Art nach dem abstrakten Expressionismus nahekommen.
Verleger Eduard Kastner (l.) im Gespräch mit Grafiker und Maler Willi Mayerhofer.
„Viele Tragerl standen schon im Atelier“, erzählte Mayerhofer. Und die eine oder andere Flasche Bier habe er freilich auch geleert während seiner Schaffenstätigkeit an den überwiegend auf unbedruckten Bierfilz verewigten „Nachtgedanken“ oder „Zeitspuren“. Seine Motive spielen mit Bewegung, Farbe und Licht. Der 65-Jährige verwendete überwiegend Dunkelbiere: „Die Farbe des Bieres ist sehr wichtig und man muss auch auf das zu bemalende Material achten.“ Rötliches Sepia sei etwa auf Büttenpapier entstanden, während Bernstein- und Terracottafarben eher auf den Bierfilzen zur Wirkung kämen. Sehr saugfähig sollte es halt sein. Herkömmliche Leinwand schied daher nach ersten Versuchen aus. Mehrfaches Auftragen des Bieres verstärke dann den dunklen Eindruck, so der in Kösching geborene Künstler. Im Ergebnis gibt es schließlich eine Vielzahl von Farbnuancen.
In seinen Atelier in Südfrankreich hingegen sind seine in kleiner Auswahl ebenfalls im Hopfenmuseum ausgestellten Acryl-Bilder, darunter auch Drillingskombinationen, entstanden. Bekanntheit erlangt hat der Künstler durch Ausstellungen unter anderem in Frankfurt, München, Mailand, Nizza, Barcelona oder auch Monaco.
Die Ausstellung "BIERart – Kunst mit Bier WILLI MAYERHOFER Malen mit Bier & andere Gemälde" dauert bis 15. Februar 2017 und ist Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Infos über den Künstler gibt es unter der Adresse www.willi-mayerhofer.com im Internet.
Alois Siegmund (r.) meinte mit einem Augenzwinkern, dass es in Wolnzach auch gutes Bier gebe - doch das trinke man hier wohl lieber.
Der vielse(a)itige Wolnzacher "Lametto" unterhielt die Gäste der Vernissage musikalisch.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.