Wirtshausabend in neuer Umgebung
(Au, cg)
Wieder einmal lud die Auer Geigenmusi zu einem Wirtshausabend mit Musik und Geschichten ein, leider musste die bewährte Lokalität im wunderschönen Sudhauskeller des Schlossbräukellers Au dieses Mal gegen den nicht ganz so dekorativen Saal des Gasthofes Bergsteffl eingetauscht werden, da der Schlossbräukeller ab sofort geschlossen ist.
Viele Interessierte waren wahrscheinlich verunsichert, weshalb auch die Besucherzahl wesentlich weniger war als in den Vorjahren. Davon ließen sich aber weder die Auer Geigenmusi noch Redner Hans Neumaier beeinflussen, die einen spielten in gewohnter Manier lustig auf, manchmal instrumental, oft aber auch mit Gesang, sowohl einige selbstkomponierte Lieder und Landler, aber auch bekannte Stücke aus der Holledau.
Hans Neumaier, Ex-Vizelandrat aus Mainburg, der mittlerweile eine Riesensammlung an Geschichten aus der Holledau hat und diese auch gerne und gekonnt zum Besten gibt, hatte sich umgehend über die Geschichte des Ausweichlokals, des Bergsteffl informiert: Die Besitzerfamilie, Tritscheler, kam vor rund 200 Jahren aus dem Badischen nach Au, "sozusagen Migranten", kaufte sich eine benachbarte Wirtschaft, wurden Hopfenbauern und einer sogar Bürgermeister von Au. An der Stelle des heutigen Gasthofes war bis vor 130 Jahren das alte Rathaus, das dann durch Kauf vom Bürgermeister Tritscheler in ein Wirtshaus umgewandelt wurde. Überhaupt drehten sich diesmal die Geschichten von Hans Neumaier hauptsächlich um das Wirtsleben, die Saufgelage früherer Zeiten, 6 bis 8 Liter Bier waren normal für die Wirtshausbrüder, manche, so wie ein Mainburger Uhrmacher, schafften sogar aktenkundige 20 Mass. Dementsprechend stieg dazu die Raufbereitschaft an, "Au war die Hauptstadt der Raufereien", wie er in alten Zeitungsartikeln recherchiert hatte. Vor allem in den Zeiten der Hopfenzupf ging es hoch her, Schuld waren neben dem Alkoholgenuß oft die Hopfenzupferinnen, um die gebuhlt wurde.
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