Wachstum mit Maß und Ziel
(Au/Hallertau, sia)
Mehr Zuzüge, mehr Gewerbe - gegenüber stehen weniger Wohn- und Gewerbeflächen, die zur Verfügung stehen. Wie wird das charakteristische Landschaftsbild der Hallertau in den kommenden Jahren beeinflusst werden? Ein entsprechendes Landkreisentwicklungskonzept wurde gestern im Marktgemeinderat vorgestellt.
Der Landkreis und die Gemeinden müssen sich in Zukunft der Herausforderung stellen und Ideen entwickeln, wie unsere Kulturlandschaft erhalten und verbessert werden kann. Da ist interkommunale und regionale Zusammenarbeit gefragt. Kreisbaumeisterin des Landratsamtes Freising Antonia Seubert war zur gestrigen Marktratssitzung gekommen, um in einer kurzen Präsentation das Entwicklungskonzept des Landkreises Freising den Gemeinderäten vorzustellen. Dieser gestartete Landreisentwicklungsprozess gliedert sich in zwei Phasen. Das sind zum einen die bereits abgeschlossene Konzeptentwicklung in den Jahren 2011 bis 2013, die vom Kreistag genehmigt wurde und zum anderen die seit Anfang 2013 laufende Umsetzungsphase. Antonia Seubert konnte dazu auch schon entsprechende Zahlen nennen, die aber erst Anfang kommenden Jahres offiziell herausgegeben werden. Das ist bis jetzt alles Theorie, die nun in die Praxis umgesetzt werden soll. Und der Druck steigt, das fällt der Kreisbaumeisterin zunehmend auf. Wachstum ist schön und gut, aber das muss alles mit Maß und Ziel stattfinden. „Es bleibt nicht nur dabei, Häuser hinzustellen, das geht weiter mit Arbeitsplätzen, steigendem Gewerbe, steigendem Verkehr, Schulen müssen her. Wir müssen uns die Frage stellen: Wie wollen wir in 10 Jahren ausschauen“? Der zweite Bürgermeister und Gemeinderat Hans Sailer zeigte sich äußerst pessimistisch und erschrocken über diese Zahlen und konnte sich nicht vorstellen, wie das alles geschafft werden soll, Kultur und Landschaft zu erhalten. „Wenn immer mehr Leute zuziehen, werden wir die Energiewende nicht schaffen. Da sind sehr viele Dinge, die schon da sind. Wir können das Ganze bremsen und steuern, aber nicht aufhalten“. „Wir müssen uns überlegen, wo wir mit Au hinwollen, wir haben jetzt die Chance etwas zu machen“, so Beatrix Sebald. Franz Asbeck fand diese Zahlen ebenfalls gewaltig, man müsse nun Hand in Hand mit dem Landkreis arbeiten, speziell was Gewerbe angeht. „ Wenn man sieht, dass so was kommt, darf man einfach nicht ausweisen, es liegt an uns, welche Gewerbe wir herlassen“. Vor allem sollten kleinere Brötchen gebacken werden, die Sinn machen. Was genau in Au passiert, müssen wir selbst festlegen, lautete die Meinung des Rathauschefs.
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