4. Sieg in Folge für die Fußballerinnen des FCG
(Gerolsbach, rs)Natürlich saß der Frust tief bei den Fußballdamen des SV Freihalden nach der 1:2 Niederlage gegen den FC Gerolsbach. Wie soll es auch anders sein, wenn man in der allerletzten Minute den entscheidenden Treffer kassiert? Was aber allen Akteurinnen beider Teams bleibt, ist die Tatsache, dass sie den Zuschauern am Sonntagvormittag ein Frauen-Bezirksliga-Fußballspiel auf absolutem Top-Niveau geboten haben.
Kalt war's, feucht kam's von oben runter, grau in grau - was ist das Beste in so einem Fall, wenn Du als Fußballspielerin dennoch auf den Platz musst? Laufen bis zum Umfallen, Kämpfen um jeden Ball und unbedingter Einsatz gegen die gegnerische Offensive. So mögen die Spielerinnen des FC Gerolsbach und des SV Freihalden gedacht haben bei ihrem Spiel der Bezirksliga Schwaben im Frauenfußball. Denn was jede Einzelne von ihnen an Laufpensum absolvierte, jeden Zweikampf annahm und sich selber in keiner Situation schonte, das war schon bemerkenswert!
Verteidigen mit allem, was Beine hat: aufregende Strafraumszenen gab es hüben wie drüben
Wieder einmal zeigte sich auch bei diesem Spiel, wie wichtig es für das Gerolsbacher Trainerteam ist, aus einem derart großen Kader schöpfen zu können. Denn nur so können punktuelle Ausfälle (dieses Mal Lea Lugscheider) problemlos kompensiert werden und die Aufstellung kann sich variantenreich an den jeweiligen Gegnern und ihren Spielweisen orientieren. Gegen die Mannschaft aus dem Landkreis Günzburg war es Dauerläuferin Diana Valerius, die nach einer guten halben Stunde Spielzeit den Führungstreffer für die Gastgeberinnen erzielte. Mit dem Pausenpfiff konnte Lara Jaskolka den Ausgleich erzielen - Indiz für die Ausgeglichenheit der Spielanteile.
Diana Valerius (links) schoss ihr Team mit 2 Treffern zum Sieg, Lara Jaskolka erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich
Das Spiel wogte auch in der zweiten Halbzeit hin und her; mal waren es die Gerolsbacherinnen, die Druck auf das Gästetor ausübten; dann kamen die schnellen Stürmerinnen des SV Freihalden zu guten Chancen bei ihren konsequent umgesetzten Kontern. Immer wieder sah sich Torhüterin Lucia Lindner den auf sie zukommenden Offensivkräften gegenüber, konnte aber entweder parieren oder ihre Gegenspielerinnen derart irritieren, dass sie verzogen (73., 85.). Je mehr es gegen das Spielende ging schien es jedoch, als würde sich eine größere Fitness und bessere Kondition bei den Gastgeberinnen durchsetzen. "Das ist eindeutig ein Verdienst unseres Fitnesstrainers Ismael Sulaimany", lobten Heiner Bosse und Peter Lindner unisono den zu Saisonbeginn zum Trainerstab hinzugestoßenen syrischen Asylbewerber.
Aufregung gab es in der 70. Minute, als der nach objektiver Einschätzung souverän leitende Schiedsrichter Gordan Gomoll den Trainer der Gastmannschaft nach einer verbalen Auseinandersetzung des Platzes verwies, nachdem schon in der ersten Halbzeit eine entsprechende Ermahnung wegen lautstarkem Monierens ausgesprochen worden war. Total bedient waren Mannschaft und Betreuer des SV Freihalden dann jedoch, als in der 90. Spielminute das Siegtor durch Diana Valerius fiel - sie nahm eine zu kurze Abwehr in halblinker Position und überlupfte die Torhüterin - und der Schiedsrichter das Spiel ohne Nachspielzeit direkt nach dem Anstoß beendete.
Neun Spiele hat der FC Gerolsbach als Aufsteiger in die Bezirksliga jetzt gespielt, mit 5 Siegen hat man 15 Punkte auf der Habenseite und steht auf dem dritten Tabellenplatz (nachfolgende Mannschaften haben allerdings weniger Spiele ausgetragen, so dass sie durchaus noch aufschließen könnten). So intensiv wie die Begegnung gegen Freihalden war kein Match zuvor in dieser Saison, so dass Co-Trainer Gerhard Jahnke zutreffend ein "Spiel auf Augenhöhe" konstatierte. Im Mai 2017 kommt es zum Rückspiel, bleibt zu hoffen, dass sich die Emotionen bis dahin wieder gelegt haben.
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