Flucht und Vertreibung
(Pfaffenhofen, ce)Zahlreiche Gäste, darunter auch Zeitzeugen, kamen zum Festakt
Bürgermeister Thomas Herker eröffnete mit einem Festakt die Ausstellung "70 Jahre Flucht und Vertreibung" im Rathaus. Hierzu stellte Stadtarchivar Andreas Sauer auch das neue Buch mit dem Titel "entwurzelt – unterwegs – angekommen" vor, das sich mit dem Thema in der Region befasst.
Thomas Herker betonte in seiner Eröffnungsrede "Geschichte darf nicht verloren gehen" und mahnte, aus der Geschichte zu lernen. Die Ankunft der zahlreichen Flüchtlinge und Vertriebenen in den Jahren 1945 und 1946 stellt die vermutlich größte Zäsur in der Stadtgeschichte dar seit der Pest.
Die Pfaffenhofener Bevölkerung wuchs nach dem zweiten Weltkrieg in kurzer Zeit von 5.000 auf 8.000 Personen an. Dies bedeutete immense Herausforderungen in Bezug auf Versorgung, Unterbringung, Arbeit und Integration.
Stadtarchivar Andreas Sauer stellte anschliessend in einem Festvortrag sein neues Buch vor, das eine Mischung aus historischem Fachbuch, lokaler Lektüre und persönlichen Schicksalen darstellt.
Die Flüchtlinge wurden meist sehr kurzfristig und drastisch entwurzelt, konnten nur sehr wenige Dinge mitnehmen, waren lange unterwegs, teils in Viehwaggons und zu Fuß und brauchten ihre Zeit, bis sie auch innerlich angekommen waren.
Die Ausstellung im Foyer des Rathauses ist mit alten Fotos und erklärenden Texten informativ gestaltet und greift die zentralen Themen des Buches auf.
Geöffnet zu den Öffnungszeiten des Rathauses bis 3.12.
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