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Ein Plädoyer für das Leben

(Wolnzach, hr)

Pfarrer Johann Braun segnete die Gräber am Wolnzacher Friedhof und gedachte dabei der 36 Verstorbenen aus den vergangenen 12 Monaten.

Allerheiligen ist ein Hochfest der katholischen Kirche, an dem vor allem der Verstorbenen gedacht werden soll. Wie vielerorts zog es auch in Wolnzach zahlreiche Gläubige auf den Friedhof. Doch wie Pfarrer Johann Braun bemerkte, ist dies auch ein Fest für das Leben.

„Wenn wir Menschen ziehen lassen müssen, dann nehmen wir uns vor, ihr Andenken zu bewahren“, so Braun. Allerheiligen ist ein Tag, auf den dies in besonderer Weise zutrifft. Viele besuchen die Gräber ihrer Verwandten und denken an die gemeinsame Zeit. Ein Tag der Melancholie, an dem man sich mehr denn je der eigenen Sterblichkeit bewusst wird, doch wie Wolnzachs Gemeindepfarrer auch ausführte, ist Allerheiligen mehr als nur ein Gedenktag.

„Was würden sie tun, wenn sie täglich 86400 Euro von einer Bank bekommen würden?“, fragte Braun. Ein verlockendes Angebot? Allerdings hätte dies schon auch einen Haken: Zum einen wäre alles was man an einem Tag nicht ausgeben könnte wieder weg, zum anderen könnte die Bank das Spiel jeder Zeit beenden. „Diese Frage, die jungen Wirtschaftswissenschaftler gestellt wurde, ist bei uns Realität“, erklärte Johann Braun.

Jeden Tag bekommt man 86400 Sekunden geschenkt. Zeit, die man nicht horten und sparen kann und von der man nicht weiß, wie viel man hat. „Was wir am Ende des Tages nicht gelebt haben, das ist absolute Vergangenheit“, fügte der Geistliche weiter an. Ein Plädoyer, die von Gott geschenkte Zeit nicht einfach verstreichen zu lassen, sondern sie bewusst zu leben. „Nutzen wir die uns gegebene Zeit“, so Braun.
 

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