Kriegsgräber mahnen
(Pfaffenhofen, hal/rt)Die alljährliche Haus- und Straßensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge beginnt im Landkreis Pfaffenhofen am 21. Oktober und dauert bis 6, November. Mitglieder der Krieger-, Soldaten- und Kameradenvereine im Landkreis sowie ehrenamtliche Mitarbeiter der Kriegsgräberfürsorge werden durch die Straßen ziehen, um bei den Bürgern um Unterstützung für die Erhaltung und Erstellung deutscher Kriegsgräber zu bitten.
„Der humanitäre Auftrag des Volksbundes hat nichts von seiner Bedeutung verloren. Die Sorge für die Kriegsgräber ist und bleibt eine ständige, gesamtgesellschaftliche Verpflichtung; die mahnende Botschaft, die von den Soldatenfriedhöfen ausgeht, ist von bitterer Aktualität“, so Landrat Martin Wolf (CSU), Kreisvorsitzender des Volkbunds. Der Volksbund muss 70 Prozent der erforderlichen Mittel selbst aufbringen. Wolf bittet daher um freundliche Aufnahme der ehrenamtlichen Sammlerinnen und Sammler sowie um eine großzügige Spende, damit der Verband seinen humanitären Auftrag weiterhin erfolgreich fortführen kann.
Der Volksbund wurde 1919 durch Heimkehrer, Witwen und Hinterbliebene des Ersten Weltkrieges ins Leben gerufen. Er ist damit eine der ersten Bürgerinitiativen in Deutschland. Derzeit pflegt die Organisation in 45 Ländern auf 832 Kriegsgräberstätten die Gräber von über 2,7 Millionen Toten beider Weltkriege. 766 Hektar betreute Friedhofsfläche entsprechen der Größe von 1.000 Fußballfeldern.
Seit 1989 wurden rund 828.000 Kriegstote in Osteuropa aus gefährdeten Grablagen geborgen, viele von ihnen identifiziert, alle jedoch würdig bestattet, die Angehörigen, wo immer dies möglich war, benachrichtigt. Parallel hierzu wird die Gräberdatenbank unter www.volksbund.de ständig erweitert. Aktuell umfasst sie über 4,7 Mio. Verlustmeldungen. Jeder Name steht für ein Kriegsschicksal und damit auch für ein Familienschicksal.
„Lernorte der Geschichte“: Seit 1953 arbeitet der Volksbund mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf den Kriegsgräber- und Gedenkstätten Europas. So wurden auch heuer wieder rund 14.000 Teilnehmer in rund 70 Workcamps und in den vier Jugendbegegnungs- und Bildungseinrichtungen (Golm, Lommel, Niederbronn, Ysselstein) betreut.
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