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Forever Hop Heads

(Wolnzach, hr)

Einmal im Jahr kommen 132 Juroren – Braumeister, Brauereibesitzer, Biersommeliers und Fachjournalisten in München zusammen, um aus 2103 Bieren in 57 Kategorien die besten zu küren. Nach zwei, doch auch anstrengenden Verkostungstagen, zog es die Bierkenner von der Landeshauptstadt dann ins Herz der Hallertau. Dort konnten die Bierkenner nicht nur dem Wolnzacher Craft-Brewer Florian Kuplent über die Schulter schauen, sondern auch in die Geschichte des Hopfenanbaus eintauchen.

Hopfen und Bier sind untrennbar miteinander verbunden. Und auch aus diesem Grund zog es die rund 70 Juroren nach getaner Arbeit nach Wolnzach – ins Zentrum des größten zusammenhängenden Anbaugebietes. „Wir machen jedes Jahr nach der Verkostung ein kleines Rahmenprogramm, besichtigen eine Brauerei oder begeben uns, wie in diesem Jahr auf die Spuren des Hopfens“, erklärte Stefan Stang, der scheidende Vorsitzende des Verbandes „private Brauereien Bayern“.

In Wolnzach war die Freude über den Besuch der Bierexperten natürlich groß. „Wir sind überaus stolz, so viele Spezialisten bei uns begrüßen zu dürfen“, so Adi Schapfl, Präsident des Hallertauer Hopfenpflanzerverbandes. Zwar ist die Hopfenernte bereits eingebracht, zu entdecken gab es dennoch viel. Nicht nur die kleine Wolnzacher Brauerei konnte die Juroren mit ihrem Grünhopfenbier beeindrucken, viel mehr bot auch das Deutsche Hopfenmuseum die Möglichkeit mehr über das grüne Gold zu erfahren. „Es war wirklich sehr interessant“, so Stang.

Eine kleine Überraschung hatte Verbandsgeschäftsführer Ottmar Weingarten dann aber für die internationale Fachjury noch im Gepäck. Erst vor ein paar Monaten hat man die beiden Sorten Callista und Ariana offiziell eingeführt. Mit der ersten Ernte wurde in der Versuchsbrauerei ein ganz spezielles Lagerbier gebraut, das natürlich auch von den Experten probiert und bewertet werden durfte. Leicht, mit einem durchaus sehr fruchtigen Aroma, kamen beide Biere beim Fachpublikum gut an. „Es freut mich, dass die beiden Biere und damit natürlich auch die neuen Hopfensorten so gut ankommen“, erklärt Schapfl. Zwar liegt man, speziell was die „Spezial-Flavor-Sorten anbelangt, hinter den USA zurück, dennoch ist man mit den Züchtungen aus Hüll auf einem sehr gutem Weg. „Wir haben ungefähr rund 1000 Hektar dieser Hopfensorten im Anbau“, so Ottmar Weingarten.

Bei einem klassischen bayerischen Weißwurstfrühstück ließ man sich dann die neuen Biere schmecken. Für Stefan Stang der offizielle Akt. Nach 13 Jahren in der Verantwortung reicht er den Stab weiter. Künftig werden Oliver Dawid und Sebastian Wedekind die Geschicke des Verbandes führen und den „Europeen Beerstar“ küren. Doch eines ist auch klar: Wen der Hopfen einmal gekratzt hat, den lässt er so einfach nicht mehr los. Das gilt auch für Stefan Stang. „I will be a hop head for the rest oft my life“, mit diesen Worten verabschiedete er sich von den Juroren.
 

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