Mehltretter zieht für die SPD in den Bundestags-Wahlkampf
(Schweitenkirchen, rt)
SPD-Bundestagskandidat Mehltretter
Zum Bundestagskandidaten im Bundeswahlkreis 214 nominiert wurde Andreas Mehltretter am heutigen Donnerstagabend im Schweitenkirchener Vereinsheim bei der Aufstellungsversammlung der SPD. Der 24-jährige Freisinger setzte sich mit deutlicher Stimmenmehrheit gegen die 51 Jahre alte Cornelia Arlt aus Pörnbach durch.
Von den 53 stimmberechtigten Delegierten der SPD-Ortsvereine aus dem Bundestagswahlkreis 214, der aus den beiden Landkreisen Freising und Pfaffenhofen sowie der Stadt Schrobenhausen und ihren umliegenden Gemeinden Aresing, Berg im Gau, Brunnen, Gachenbach, Langenmosen und Waidhofen besteht, waren 45 anwesend. Bei der Auszählung stimmten 39 für Mehltretter und zwei für Arlt; eine Stimme war ungültig, vier Delegierte enthielten sich. Mehltretter ist im Jahr 2012 in die Partei eingetreten und studierte Volkswirtschaftslehre und schloss sein Studium mit dem Bachelor im September 2014 ab. Derzeit befindet er sich im vierten Semester Master „Economics“ und macht gleichzeitig den Bachelor in Politikwissenschaften. Seit vier Jahren ist der 24-Jährige unter anderem Juso-Vorsitzender im Kreis Freising, seit zwei Jahren stellvertretender Bezirksvorsitzender der Jusos in Oberbayern und Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Freisinger Stadtrat.
Oberste Priorität: Kampf gegen Rechts
„Der Kampf gegen Rechts hat für mich oberste Priorität“, sagte Mehltretter in seiner Bewerbungsrede. Der Rechtsruck, wie man ihn in Deutschland derzeit erlebe, sei eine der größten Herausforderungen der Gesellschaft. Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Angriffen auf das Grundgesetz und den Rechtsstaat müsse entschieden entgegengetreten werden.
Die Gesellschaft befinde sich in einer schwierigen Lage: Eine große Zahl von Menschen – Flüchtlinge und Menschen, die bereits seit längerem am Rande der Gesellschaft stünden - müsse integriert werden. Die Chancen auf ein gutes Leben seien ungleich verteilt. Mehltretter sieht in der Bildung einen möglichen Ausweg. Es müsse „endlich Ganztags-Gesamtschulen bundesweit zum Standard werden.“ Kostenfreie Kitas und Kindergärten „mit ordentlichem Betreuungsschlüssel“ und mit anständiger Bezahlung der Betreuer seien vonnöten. Darüber hinaus brauche es strenge Regeln für die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Langzeitarbeitslose bräuchten nicht „irgendwelche Qualifikationsmaßnahmen, sondern bessere psychologische und medizinische Hilfe.“
Fiskalpolitischer Irrsinn
Mehltretter sehe es als seine Aufgabe an, den Menschen mit SPD-Politik wieder Zuversicht zu geben. Damit Deutschland wieder ein gerechteres Land werde, müsse an der Steuerschraube gedreht werden. „wir brauchen eine Reform der Einkommensteuer, die dafür sorgt, dass kleinen und mittleren Einkommensbeziehern mehr von ihrem Verdienst bleibt.“ Geld in die Hand genommen werden müsse für neue Schulen, für Co2-neutrale Technologien, die Straßen und den öffentliche Nah und Fernverkehr. Die dritte Startbahn am Flughafen sei ein „schädliches“ Projekt und unnötig. Auch könne man nicht länger zusehen, wie in der Region und in Ballungsräumen die „Mieten durch die Decke schießen.“ „Die SPD hat sich leider in zu vielen Fragen dem fiskalpolitischen Irrsinn von Finanzminister Schäuble angeschlossen, der mit seiner volkswirtschaftlichen Inkompetenz Europa ruiniert und Deutschlands Zukunft verbaut.“
Simbeck ist nicht mehr angetreten
Der Pfaffenhofener Kreisvorsitzende Markus Käser entschuldigte vor den Delegierten die Abwesenheit Florian Simbecks, von dem erwartet worden war, dass er nach dem vergangenen Bundestagswahlkampf, den er gegen Erich Irlstorfer von der CSU verlor, abermals für die SPD kandidiert. Berufsbedingt habe sich Simbeck dazu entschlossen, nun doch nicht mehr anzutreten. "Wir wären gerne mit Florian ein zweites Mal in den Wahlkampf gezogen. Aber wir haben Verständnis für seine berufsbedingte Entscheidung“, so Käser am Rande der Veranstaltung. Für Mehltretter als jungen und talentierten "Perspektivspieler" werde sich die hiesige Kreis-SPD gerne einsetzen. „Insbesondere im Kampf um das SPD-Gesicht des ‚Münchener Nordens‘ auf Bezirksebene räumen wir dem jungen Kandidaten gute Chancen ein.“, so Käser zuversichtlich.
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