Islamischer Kulturverein lud in seine Moschee
(Mainburg, ce)"Herzlich Willkommen" hieß es beim Tag der offenen Moschee in den Räumen des Islamischen Kulturvereins an der Ingolstädter Straße. Im Rahmen der Interkulturellen Woche begrüssten die Vereinsmitglieder zahlreiche Gäste in ihren Gebets- und Vereinsräumen.
Von aussen schlicht und nicht als Moschee erkennbar, zeigt sich im Inneren eine reiche Austattung. Auf rund 350 Quadratmetern befinden sich Männer- und Frauenbereich, Teestube und Nebenräume. Mit 120 Mitgliedern ist der Mainburger Verein eher klein, aber sehr aktiv. Vereinsvorstand Kilic Durmus ist stolz auf die zahlreichen Aktivitäten, die von Deutschkursen für Flüchtlinge über Berartung bis hin zu Sport und Jugendarbeit reichen.
Ridvan Kokten aus Regensburg führte durch die Moschee
Seit 1997 werden traditionell am Tag der Deutschen Einheit auch Moscheen für interessierte Besucher geöffnet. Rund 1.000 der insgesamt 1.600 Moscheen beteiligten sich bundesweit.
Salih Kaya (links) hielt das Mittagsgebet
Viele Mainburger nutzten diese Gelegenheit, liessen sich durch die Moschee führen, nahmen am Mittagsgebet teil und diskutierten, bestens bewirtet, bei Tee und Kuchen. Eine fröhliche Mischung aus Türkisch und Niederbayrisch klang durch die Moschee, alle zogen die Schuhe aus, danach verflog durch den herzlichen Empfang sofort jede Fremdheit. Schüler besuchten ihre Klassenkameraden, Angestellte ihre Kollegen und Nachbarn.
Sozialpädagoge Ridvan Kökten führte durch die Moschee, erklärte die Ausstattung und Fuktion mit Gebetsnische und Teppich. "Man soll sich wohl fühlen" fasste er zusammen und beantwortete geduldig alle Fragen. Finanzen wurden ebenso abgefragt wie Gebetszeiten, der Verein finanziert sich rein aus den freiwilligen Mitgliedsbeiträgen und Spenden, die Moschee ist täglich vom Morgen- bis zum Abendgebet geöffnet.
Männer beim Mittagsgebet
Das 15-minütige Mittagsgebet hielt Salih Kaya, alle Gäste durften zusehen und zuhören. Ridvan Kökten trug danach eine Koran-Sure vor, natürlich mit deutscher Übersetzung. Ein Text über einen barmherzigen, vergebenden Gott, der die Gemeinsamkeit der Religionen sichtbar machte. So groß sind die Unterschiede nicht, stellte mancher Besucher überrascht fest.
Die junge Mainburger Soziologin Maide Kurtoglu referierte am Nachmittag über das Menschenbild im Islam. Auch hier genossen die Gäste die offene Atmosphäre ebenso wie die üppigen Kuchen.
Vereinsvorstand Kilic Durmas (Mitte) sorgte mit Vereinsmitglieder für die Bewirtung
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