„Derbysieger, Derbysieger, hey, hey“
(Geroldshausen, rw)Selten ist das Duell Tabellenplatz 7 gegen Tabellenplatz 11 eines der spannenden Sorte. Doch wenn am 9. Spieltag der Kreisklasse Donau/Isar der TSV Wolnzach zu Gast beim Nachbarn SV Geroldshausen zum Derby antritt, ist dies alles andere als langweilig. Vor allem für den Schiedsrichter Albert Schnell war es keine langweilige Partie.
Bereits nach 3 Spielminuten hatten die Wolnzacher die erste Chance, einen Kopfball, den ein Geroldshausener grade noch so vor der Linie retten konnte. Der Kopfball kam von Miles Minzenbach, der in der 7. Minute mit einer Platzwunde über dem rechten Auge ausgewechselt werden musste. Nach der verpassten Chance übernahmen jedoch die Geroldshausener mehr das Spielgeschehen und versuchten über einen ruhigen und kontrollierten Spielaufbau zu guten Angriffen zu kommen. So auch in der 11. Minute, als Stürmer Maximilian Huber vor dem Sechzener der Gäste an den Ball kam, sich drehte, mit zwei Körpertäuschungen insgesamt drei Verteidiger der Wolnzacher aussteigen ließ und abschloss. Ohne jede Chance für Torhüter Alexander Deuschle, den Ball abzuwehren, zappelte die Kugel im Netz, und der SV Geroldshausen ging mit 1:0 in Führung. Das wollten die Wolnzacher jedoch nicht einfach so hinnehmen. Sie erhöhten den Druck, erzwangen hohe Bälle, indem sie früher auf die Gegner draufpressten. Das zeigte auch Wirkung. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld traf Thomas Werther per Kopf ins Tor von Florian Drexler. Doch Schiedsrichter Albert Schnell gab den Wolnzacher Treffer nicht, da Thomas Werther vor dem Kopfball seinen Gegenspieler zu Boden schubste. So blieb es beim 1:0 für Geroldshausen. Nun entwickelte sich die Partie zu einem richtigen Kampf, der durch unzählige, teilweise harte Fouls immer wieder unterbrochen wurde. Insgesamt 4 Gelbe Karten wurden noch in der ersten Halbzeit vergeben.
Auch in der zweiten Hälfte ging es heiter weiter. Die Wolnzacher, die bis auf wenige Konter der Geroldshausener das Spiel nun komplett in ihre Hand genommen hatten, wurden lediglich in der 65. Minute nochmal richtig gefährlich. Der mit Gelb verwarnte Marico Oberhardt kämpfte sich im Sechzener der Gastgeber durch und kam auch zum Abschluss. Der abgefälschte Ball landete jedoch nur am Pfosten und konnte danach geklärt werden. Bis zum Ende kamen weder die Geroldshausener nach unzähligen schlecht ausgespielten Kontern noch die Wolnzacher, die im Dauerangriff waren, zu richtigen Torchancen.
Auch aus der letzten Aktion des Spiels, einem Eckball der Geroldshausener, ergab sich keine Torchance mehr, und Schiedsrichter Albert Schnell pfiff ab. Der TSV Wolnzach rutscht so, trotz einer spielerisch guten Leistung, auf den Tabellenabstiegsplatz 12 ab. Der SV Geroldshausen hingegen verteidigte mit Kampfgeist vor den knapp 200 Zuschauern drei Punkte und hält sich somit auf dem 7. Tabellenplatz stabil. Doch scheinbar freuten sie sich über etwas anderes noch viel mehr, wie man sie nach dem Spielende lautstark singen hören konnte: „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey, Derbysieger, Derbysieger, hey, hey.“
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