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Ich genieße es, hier in Bayern zu sein!

(Wolnzach, hr)

„Es ist für mich heute eine Premiere“, begrüßte der Gosseltshauser Pfarrer Przemyslaw Nowak die Wolnzacher Volksfestgäste. Für den gebürtigen Polen, der erst vor elf Jahren nach Deutschland kam, war es aus diesem Grund auch eine besondere Ehre, in der Wolnzacher Festhalle diesen Gottesdienst halten zu dürfen.

Am 29. September 2014 trat Nowak die Nachfolge von Pfarrer Josef Schemmerer an. Charmant, mit viel Humor, immer aber mit mahnenden Worten das ist das, wo für sie ihn in seiner kleinen Gemeinde so lieben und genau all dies konnten in diesem Jahr auch die Wolnzacher „erleben“. Einen Gottesdienst in einem Bierzelt, nicht alle würden das für einen geeigneten Ort. Zu laut, zu unruhig und auch in Wolnzach konnte man eben dies auch wieder erleben. Als der Gosseltshauser Pfarrer die Bühne betrat, schienen viele noch sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein. Auf ein sehr einladendes „Grüß Gott“ folgte eine eher müde Antwort. „Sie sollten um zehn Uhr schon wach sein“, so die humorvolle Reaktion Przemyslaw Nowak, der inzwischen nicht nur das bayerische Bier, sondern auch das Wolnzacher Volksfest lieb gewonnen hat.

„Heute wollen wir Gott danken, dass wir hier gemeinsam feiern dürfen.“ Doch gerade in diesem Rahmen suchte der junge Geistliche einen sehr nachdenklichen Text aus dem Evangelium aus. „Ich will heute fröhlich feiern, mein Bier genießen, also bitte keine 'Drohbotschaft'“, so Nowak. Doch genau in einer Situation, in der alle fröhlich sind und einfach nur gemeinsam feiern wollen, in dieser Situation traf Novak mit seinen mahnenden Worten den Punkt. „Jesus gibt uns keine Sicherheit, sondern bietet uns ein Abenteuer.“ Und übte er vor allem an all jenen Kritik, die Jesus zu kennen glauben und sich aus diesem Grund nicht mehr um ihn bemühen müssen. „Sie haben ihn schon verloren.“ Und so forderte er die Wolnzacher auf, ihn im christlichen Abenteuer zu folgen. Wie fröhlich es dabei oft zu geht, das zeigte eine kleine Anekdote, die Przemyslaw Nowak aus Krakau mitbrachte. „Trink fest und arbeitsscheu aber immer dem katholischen Glauben treu“, diesen Refrain haben dort die Wolnzacher dort gerne gesungen.

Insgesamt erlebte Pfarrer Przemyslaw Nowak an diesem Sonntag in gewisser Weise sein eigenes Abenteuer und zog mit seiner Predigt, in der er sich auch gegen all jene wandte, sie auf die komplexen Fragen der Zeit schnelle und einfache Antworten haben, das ganze Festzelt in seinen Bann. „Ich genieße es hier in Bayern zu sein!“ Mit der Bayernhymne und einem lang anhaltenden Applaus endete dann der Volksfestgottesdienst.

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