Mobilität auf dem Land - Erfolgreiches LEADER-Projekt
(Rohrbach, wk)Bürgermeister Peter Keck (SPD) hatte dem LEADER-Lenkungsteam zwei Rohrbacher Projekte vorgeschlagen, die beide angenommen wurden. Das erste Projekt soll die Mobilität auf dem Land fördern und steht als Kooperationsprojekt ganz vorn auf der Liste. Der Barfuss-Parkour wurde wegen fehlender Mittel vorerst "auf Eis gelegt". Der Gemeinderat beschloss gestern einen offiziellen Förderantrag zu stellen.
Seniorenbeauftragte Elfi Schmid
Das Mobilitätsprojekt stammt aus der vom Gemeinderat einberufenen Projektgruppe "Senioren und Menschen mit Behinderung", die sich aus Bürgern Rohrbachs zusammensetzt, die sich in dieser Fragestellung engagieren. Ansprechpartnerin und Motor der Projektgruppe ist Elfriede Schmid. Sie hatte sich intensiv mit ihren Projektmitgliedern in das Thema vertieft und herausgekommen ist ein Modell, das verschiedene Module der Mobilität zusammenfasst. Da sich neben dieser Projektgruppe auch die Projektgruppen "Jugend und Familie" sowie "Energie" mit dem Thema Mobilität (für Jugendliche und Familien sowie Energie sparen) befassten, konnte das von der Gruppe "Senioren" entwicklete Konzept noch angereichert werden.
AWO-Bürgerbus Fahrplan Gemeindebus
Das Mobilitätskonzept beruht auf vier Säulen. Zum einen dem Wolnzacher Bürgerbus der Arbeiterwohlfahrt (AWO), zum anderen auf einem 50:50 Taxi, einem kommunalen Elektrobus sowie auf Carsharing mit Elektromobilen. Dieser Mix der unterschiedlichen Module soll dazu beitragen,wegen des demographischen Wandels gerade älteren Menschen, aber auch Jugendlichen und Familien, in denen das Auto fehlt, die notwendige Mobilität zu verschaffen: zum Beispiel alte Menschen ohne Auto zum Wochenmarkt nach Pfaffenhofen, zur Ilmtalklinik oder eine Mutter mit Kind zum Arzt zu fahren.
Der AWO-Bürgrbus fährt bereits zwischen Wolnzach und Rohrbach, wobei es in Fahlenbach, am Bahnhof, im Gewerbegebiet und in Rohrbach 5 Haltestellen gibt. Dieses Projekt ist für die Bürger kostenfrei. Das 50:50 Taxi ist noch in der Diskussion, aber vorgesehen ist, dass die Nutzer bei bedarfsorientierten Fahrten 50 Prozent des Preises tragen, die anderen 50 Prozent die Gemeinde, beschränkt auf maximal 35 Euro je Fahrt. Für den kommunalen Elektrobus könnte mit Förderung des Bundesministeriums für Verkehr ein behindertengerechtes Fahrzeug angeshafft werden, das für Gruppenfahrten und Ausflüge genutzt werden kann - die Benutzung wäre kostenfrei; eine Kooperation mit anderen Gemeinden wäre denkbar. Das Elektro-Car-Sharing Modell steht allen Bürgern für Fahrten ohne Einschränkung zur Verfügung und wird von den Kosten für den Nutzer über das übliche Car Sharing System abgewickelt.
Da dieses Gesamtmodell auch für andere Gemeinden und Landkreise interessant ist, können diese entweder das Gesamtpaket oder einzelen Module übernehmen. Zuvor muss auf jeden Fall ein Modellversuch über zwei Jahre laufen, um Erfahrungen zu sammeln, die dann auch von anderen Kommunen übernommen werden können. Sobald alle notwendigen Voraussetzungen geklärt und die Fördergelder beweilligt sind, könnte das Projekt starten - vorausgesetzt, der Gemeinderat beschließt die Pilotphase. Doch so sicher ist das noch nicht, hatten doch einige Gemeinderäte wie Peter Otto Bedenken wegen der zu erwartenden Kosten, gerade in einer Phase, in der sich Rohrbach eine striktere Haushaltspolitik verordnet hatte. Bürgermeister Keck sicherte jedoch zu, dass das Modellprojekt dann immer noch gestoppt werden könnte, wenn dies wegen Haushaltsbedenken des Gemeinderates gewünscht wäre. Elfi Schmid als Seniorenbeauftragte verteidigte das Modellprojekt, vor allem nachdem sie die Verkehrplaner des GEVAS-Instituts davon überzeugen konnte, dass Mobilität im ländlichen Raum doch machbar sei und es schade wäre, wenn das Konzept in Rohrbach ausgearbeitet worden sei und dann als Modellprojekt möglicherweise an eine andere Kommune geht. Für Rohrbach wäre der praxisbezogene Modellversuch mit einer breiten Nutzerschicht für die Bevölkerung von Nutzen, so dass eine hohe Akzeptanz zu erwarten ist und überregional sicher auf großes Interesse stossen wird.
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