Sechs-Baum-Methode fordert Gymnasiasten

Fotos: Tanja Gurtner

Spannend verlief der Projekttag einer 10. Klasse des Wolnzacher Hallertau-Gymnasiums im Gemeindewald des Marktes. Dabei drehte sich alles um die nachhaltige Forstwirtschaft. Klar wurde schnell: Da steckt so einiges Know-how dahinter.

Die Idee zu dem Projekttag unter Bäumen hatte Gymnasiallehrerin Tanja Gurtner und kurzerhand umgesetzt haben sie die beiden Förster vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten: Benjamin Scharnagl und Martin Spies.

In zwei Arbeitsgruppen machten sich die 17 Schüler mit Kluppe, Taschenrechner und spitzem Bleistift daran, den Vorrat an Holz zu ermitteln. Scharnagl und Spies erläuterten dazu die sogenannte Sechs-Baum-Stichprobe, wozu auch die Höhen- und Durchmessermessung gehört. Dabei wird eine konstante Anzahl von Bäumen in einer bestimmten Probefläche vermessen, um sehr wenig und sehr stark besetzte Probekreise zu vermeiden. In empirischen Studien wurde herausgefunden, dass sich im Mittel ab etwa dem Abstand zum sechsten Baum die Varianz weniger stark verringert; somit wurde der sechste Baum als empirisches Optimum festgelegt.

Die zur Bestandserfassung dienende Methode war durchaus auch eine mathematische Herausforderung für die Schüler. Daneben galt es herauszufinden, welche Bäume bei der Durchforstung weichen müssen. Diese werden dann gekennzeichnet, was der Forstfachmann Auszeichnen nennt. Überdies wurde von Scharnagl und Spies das Prinzip der Nachhaltigkeit erklärt.

Eine Vegetationsaufnahme im Zaun und dazu eine Referenzfläche außerhalb wurde mit einem Weiserzaun bewerkstelligt. Weiserflächen sind ein einfaches Mittel um zu erkennen, wie sich die Waldverjüngung vor Ort entwickelt und wie durch Schalenwildverbiss die Wuchspotentiale des Standortes beeinflusst werden. Zum Programm gehörte deshalb auch eine Baumartenbestimmung, deren Höhenermittlung und die Suche nach Spuren von Wildverbiss.