Beritten zum Ulrichsfest
(Oberlauterbach, hr)„Wir feiern heute das Ulrichsfest bei schönstem Wetter“, freute sich Pfarrer Thomas Schießl. Bei strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen zog es nicht nur viele Oberlauterbacher zum Gottesdienst auf den Michlbauernhof, sondern kamen auch zahlreiche Reiter aus der ganzen Umgebung zur Pferdesegnung.
„Das Ulrichsfest hier in Oberlauterbach hat eine lange Tradition“, begrüßte Martin Schöttl-Pichelmaier die zahlreichen Gläubigen. Vor allem freute man sich, dass auch in diesem Jahr so viele Reiter und Gespanne zum Gottesdienst gekommen waren.
Es ist das Jahr der Barmherzigkeit, zumindest hat der Papst dieses ausgerufen. Und so sollte die Nächstenliebe im Zentrum einer Welt stehen, in der der Glaube und das Wort Jesu zunehmend an den Rand gedrängt werden. „Selbst in Bayern gibt es Menschen, die nicht wissen, was an kirchlichen Hochfesten gefeiert wird“, so Pfarrer Schießl. Ist die Religion überholt, oder hat der Glaube an Jesus ausgedient? Zu dieser Überzeugung könnte man heute durchaus kommen. „Es ist leichter über Religion zu sprechen, als entsprechend zu handeln“, so die durchaus kritischen Worte des Geistlichen. Er verwies in diesem Zusammenhang auf den hl. Wendelin. Dieser hätte ein „angenehmes“ Leben haben können. Doch der Adlige wählte einen anderen Weg und widmete sein Leben und Wirken den Menschen und Tieren seiner Umgebung.
Auf eben diese Barmherzigkeit verwies Pfarrer Thomas Schießl und forderte am Ende den Glauben und die Kirche mit Leben zu füllen: „Es liegt an uns, dies zu tun!“ In Oberlauterbach jedenfalls hat man dieses Leben gespürt. Denn um das Ulrichfest wieder feiern zu können, dafür haben alle mitgeholfen – einen Altar und Bänke aufgebaut, Brot gebacken und auch die Lieder für den Gottesdienst einstudiert. Besonders dankte Pfarrer Schießl aber der Familie Kellerer: „Es ist jedes Jahr wieder ein Erlebnis, diesen Gottesdienst auf eurem Hof zu feiern.“
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