Von Rock, Pop und Folk zu Klezmer und Reggae
(Pfaffenhofen, rs)Kinderbereich, Kunst- und Handwerkermarkt oder auch der "Foodcourt" - viele Bereiche bei der "Langen Nacht der Kunst und Musik" luden am Freitagnachmittag und -abend zum Bummeln, Verweilen und Spielen ein. Mit dem umfangreichen Musikprogramm bot sich den Rock-, Pop- und Folk-Interessierten aber schon fast so etwas wie ein Festival in Pfaffenhofens Innenstadt-Bereich von der Scheyerer bis zur Ingolstädter Straße. Herrlichstes Wetter sorgte für einen Riesen-Ansturm auf dieses zentrale Sommerevent in der Kreisstadt.
"Scream" vor dem PAF'S - Straßenmusik in Rock
Beginnen wir unseren musikalischen Streifzug an der Westzufahrt zum "Festivalgelände": "It's Only Rock'n'Roll But I Like It" - so das Motto am PAF'S in der Scheyerer Straße. Scream hatten aufgebaut und in gewohnt souveräner und lockerer Manier die Rock-Klassiker vergangener Jahre - besser: Jahrzehnte - ausgepackt. Egal ob Brian Adams oder AC/DC, bis hin zur Münchener "Schickeria" haben sie alles im Repertoire, was Stimmung macht und Erinnerungen weckt.
Die "Meschpoke" - gewöhnungsbedürftiger Name einer interessanten Band
Am Kreisel vorbei in Richtung Oberer Hauptplatz auf die nächste Bühne gestoßen: die "Meschpoke", klingt interessant, ist es auch. So ganz anders als Scream, sie spielen keine Cover-Songs, sondern haben einen ureigenen Stil entwickelt. "Balkan, Pop, Gypsy, Klezmer, Cuban-Reggae" heißt es in der Ankündigung der Landshuter Jungs, die so gar nicht bayrisch wirken, wenn sie dort auf der Bühne die Stilrichtungen zu einem musikalischen Cocktail mischen. Die Begeisterung der Zuhörerschaft kannte - wen wundert's - dann auch keine Grenzen.
Etwas ruhiger und melancholischer ging es zu bei Appel & Trapp im idyllischen Hinterhof der "Alten Eiche"
Noch ein bisschen weitergebummelt durch die Straßen der Innenstadt trifft man in der "Alten Eiche" auf die sehr viel ruhigeren Töne von Georg Appel und Peter Trapp, die den idyllischen Innenhof von Adi Descy's Bierwirtschaft mit Gitarre, Mundharmonika und dem harmonischen Gesang bei Stücken amerikanischer Songwriter unterhalten. "Times They Are A-Changing" trifft hier so gar nicht zu, denn man gewinnt den Eindruck, die Zeit sei seit 30, 40 Jahren nicht wirklich stehen geblieben. Neben dem guten alten Bob Dylan geben die beiden Wolnzacher ihre Hommage an nicht minder bekannte und geliebte Interpreten wie Van Morrison, Neil Young oder Leonard Cohen ab. Diese Symbiose aus Hinterhofidylle und musikalischer Reneaissance - sie passt einfach und lässt die, die da hocken, lange dort hocken.
Viele weitere Auftritte musikalischer Künstler gab es auf der "Langen Nacht der Kunst und Musik" zu hören und zu sehen. Wie gesagt, es eröffnete ein Angebot wie auf einem Festival; ohne Drehbühne, dafür aber mit dem ganzen breiten Spektrum aller erdenkbarer Stilrichtungen.
Auf eine Performance der "Langen Nacht" sei in diesem Bericht hingewiesen, die thematisch nicht so ganz passt, die aber aufgrund ihrer Einmaligkeit und Perfektion die Erwähnung unbedingt rechtfertigt: "Dance Effects", eine LED Tanzaufführung, die das Publikum bei sauna-artigen Temperaturen im Theatersaal des Hauses der Begegnung zu Beifallsstürmen hinriss. "Ein perfekt abgestimmtes Spiel zwischen elektronisch gesteuerten LED-Kostümen" heißt es in der Ankündigung. Wie das auf der Bühne wirkt, kann man über das Foto oben rechts ansatzweise erahnen, nicht jedoch den Eindruck wiedergeben, den es live mit Musik und Tanz auf den Besucher macht. Eine technische Neuerung perfekt aufgeführt, die auch durch einen Computerausfall und damit verbundener Verzögerung der 21-Uhr-Vorstellung ihre Bewunderung nicht mindern ließ.
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