Viele Wildunfälle im südlichen Landkreis
(Pfaffenhofen, rt)Dieser Jungfuchs wahr wohl noch etwas unerfahren und wurde deshalb von einem Fahrzeug erfasst. Fotos: Raths
Eine außergewöhnliche Häufung von Wildunfällen verzeichneten die Beamten der Polizeiinspektion Pfaffenhofen für den südlichen Landkreis: Nach aktuellen Angaben kam es am vergangenen Samstag bis zu den heutigen frühen Morgenstunden in deren Dienstbereich zu insgesamt acht gemeldeten Wildunfällen.
Die Unfälle ereigneten sich in den Gemeindebereichen Pfaffenhofen, Pörnbach, Rohrbach, Scheyern und Schweitenkirchen. Es kamen fünf Rehe sowie ein Hase, ein Dachs und ein Fuchs ums Leben. An den jeweils beteiligten Fahrzeugen entstand insgesamt ein Sachschaden in Höhe von etwa 10.000 Euro. Die vergleichsweise hohe Anzahl an Wildunfällen dürfte vermutlich mit den derzeitigen regnerischen Witterungsbedingungen in Zusammenhang stehen, so die Polizei.
Rehe wechselten unabhängig von der Tageszeit oftmals nach Regengüssen auf die Äsungsflächen, sagt ein hierzu von unserer Zeitung befragter Jäger. Dies passiere häufig im Zusammenhang mit der noch nicht sehr hoch gewachsenen Vegetation auf den Feldern, wo es gegenwärtig noch keine hinreichende Deckung gebe.
Ein Dachs war unter den Opfern der vergangenen Nacht.
Tipps für Fahrzeugführer
Viele Wildunfälle könnten die Fahrzeugführer vermeiden. Die wichtigste Regel: angepasste Geschwindigkeit. Bereits bei 60 Stundenkilometer hat beispielsweise ein durchschnittlich schweres Wildschwein das Aufprallgewicht eines Nashorns. Daher ist es wichtig, die Hinweisschilder „Achtung Wildwechsel“ ernst zu nehmen und die Geschwindigkeit deutlich zu reduzieren. Steht Wild an oder auf der Straße: abblenden, kontrolliert abbremsen und hupen; Wild ist im grellen Scheinwerferlicht schnell orientierungslos und reagiert panisch. Ist ein Crash unvermeidbar, gilt es, keinesfalls versuchen auszuweichen. Baumunfälle oder Zusammenstöße mit dem Gegenverkehr können dramatisch enden.
Ist es trotz aller Vorsicht zu einem Wildunfall gekommen, sollte der Autofahrer die Unfallstelle sichern und umgehend die Polizei verständigen. Ist das Wildtier noch am Leben, so informieren die Ordnungshüter den zuständigen Jagdausübungsberechtigten, damit dieser das Tier von seinen Leiden erlöst.
Vorsichtig zu sein, gilt es bei verletzten Tieren, denn sie könnten sich voller Angst zusätzlich bedroht fühlen und den besorgten Autofahrer angreifen. Insbesondere verletzte Wildschweine sind imstande, mit ihren auswachsenden Eckzähnen des Ober- und Unterkiefers einem Menschen schwerwiegende Verletzungen zuzufügen.
Keinesfalls darf übrigens ein verunfalltes Tier mitgenommen werden, denn das wäre dann beispielsweise strafbare Wilderei oder ein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz, wenn es sich um Tiere handelt, die nicht dem Jagdrecht unterliegen.
Mehrere Rehe sind im Inspektionsbereich der Pfaffenhofener Polizei unter die Räder gekommen.
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