Mahnwache gegen Mastanlagenerweiterung
(Pfaffenhofen / Eschelbach , rt)
Eine Mahnwache am Pfaffenhofener Hauptplatz hat am gestrigen Samstagnachmittag in einer Privatinitiative Lorenz Steininger aus Hohenwart veranstaltet. Er wendet sich gegen die geplante Erweiterung einer Hühnermastanlage im Wolnzacher Ortsteil Eschelbach. Unterstützung bekommen hat er von einigen anderen regionalen und überregionalen Organisationen.
Das überregional agierende Bündnis „Mastanlagen-Widerstand“, die Pfaffenhofener Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN) und die Ortsgruppe Wolnzach im BN haben zusammen mit der Tierherberge Pfaffenhofen bei der Protestaktion Schützenhilfe geleistet. Anlass dazu gab die bevorstehende öffentliche Erörterung der Einwendungen gegen die Erweiterung der Mastanlage.
Erörterungstermin in der Wolnzacher Volksfesthalle
Der Termin dazu ist am kommenden Mittwoch, 8. Juni, ab 9 Uhr in der Wolnzacher Volksfesthalle. Sollte dieser Termin zeitlich nicht ausreichen könnte es am darauffolgenden Donnerstag, ebenfalls ab 9 Uhr eine Fortsetzung geben. Teilnehmen daran kann jeder Bürger, jedoch haben ein Rederecht grundsätzlich nur jene, die bereits selbst eine schriftliche Einwendung eingereicht oder in einer Sammelliste dazu unterschrieben haben.
Lorenz Steininger hat den Widerstand organisiert.
Alles ist offen
„Es ist noch alles offen. Wir sind gut auf den Einigungstermin vorbereitet“, sagte Steininger. Es sei ein „Riesenunrecht“, was da in Eschelbach geschehen solle. Gegenwärtig gebe es etwa 300 Unterschriften von Einwendern, die in jüngster Zeit gesammelt worden seien. Angeprangert werde, dass in der Hähnchenmastanlage über 20 Hühner pro Quadratmeter eingepfercht und dort innerhalb von vier bis fünf Wochen hochgemästet würden. „Das ist pure Tierquälerei“, entrüstete sich Steininger. Ein Verlust von bis zu 50.000 Tieren sei bei dieser „schnellen Fleischproduktion“ bereits einkalkuliert. „Sie verenden qualvoll!“
Klageweg bliebe noch offen
Sollte das Landratsamt Pfaffenhofen nach der Erörterung am Mittwoch die Erweiterung des bereits bestehenden Geflügelmast-Betriebs der Familie Höckmeier von derzeit etwa 50.000 auf rund 145.000 Tiere genehmigen, bliebe den Gegnern der Eschelbacher Mastanlage nur noch der Klageweg vor Gericht. Den aktuellen Planungen nach soll die bestehende Stallung in der Ortsmitte von Eschelbach aufgegeben und dafür zwei neuen Ställe zusätzlich zu zwei vorhandenen im Außenbereich neu angelegt werden. Nach der beantragten Erweiterung der Mastanlage würden dort insgesamt 144 600 Tiere gemästet. Im Zuge des immissionschutzrechtlichen Verfahrens, das immer dann notwendig wird, wenn die maßgeblichen Genehmigungsgrenzen erstmalig überschritten werden, können Bürger unabhängig von direkter persönlichen Betroffenheit Einwendungen erheben.
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