Friedliches Spielplatzgespräch in Förnbach
(Förnbach, wk)
Es muß nicht immer fetzen, wenn es um den Spielplatz in Förnbach geht, das zeigte das gestrige Gespräch mit Anwohnern, jungen Eltern und Kindern mit dem Olchinger Spielplatzplaner Robert Schmidt-Ruiu in Anwesenheit von Erstem Bürgermeister Thomas Herker.
Die Luft scheint raus zu sein aus dem Streit umdie Verkleinerung des Spielplatzes in Förnbach. Beim zweiten Treffen von Eltern, Anwohnern, Kindern und Planern ging es freidlich zu. Schmidt-Ruiu hatten nach dem ersten Gespräch vor einigen Wochen aufgrund der vielen Vorschläge der Eltern und Kinder einen überarbeiteten Plan vorgelegt, den er erläuterte und auch die Anwesenden zu weiteren Anregungen und auch Kritik aufgefordert. So sieht sein jetziger Plan eine umfangreiche Möblierung des Platzes vor, der die Attraktivität des Spielplatzes deutlich steigern dürfte. Dabei trennt er grundsätzlich den Platz auf für Klein-und größere Kinder. Für den Kleinkinderbereich im unteren Teil des Platzes sieht er einen Spielturm mit Rutsche, Rampe, Kleinkinderschaukel und einer kleinen Höhle sowie Spielsand vor. Für die Großen soll es im Eingangsbereich ein zentrales Spielgerät geben mit verschiedenen Plattformen und Räumen hinauf bis zu einer Höhe von vier Metern, mit Niedrigseilgartenelementen, Reckstange, Netzen und Hängematte. Weiter sind eingeplant eine Bocciabahn, verschiedene Fitnessgeräte, die Möglichkeit eine Slackline zu befestigen, überdachte Sitzgruppen, Wellenbank und Sitzgruppen, Vogelnestschaukel und normale Schaukeln, eine Röhrenrutsche mit einer 360° Drehung, eine Natursteinkletterwand mit zwei Metern Höhe und eine Tunnelröhre mit Natursteinhöhle.
Die Vorschläge des Planers wurden von den gut 20 Erwachsenen und 10 Kindern freudig begrüßt, würde doch dieser Spielplatz durch den Umbau deutlich aufgewertet. Zur Bepflanzung kamen dann Vorschläge, vielleicht Obstbäume zu nehmen, doch der Vorschlag wurde kritisch beleuchtet, da das Obst im Herbst kaum aufgesammelt werde und verfaulen würde. Auch schnell wachsende und Schatten spendende Bäume wie Trauerweide sowie mehr Hecken und Sträucher wurden vorgeschlagen. Ein älterer Teilnehmer wollte den Kleinkinderbereich tauschen, damit die Kinder mehr Licht bekommen sollten, doch dieser Vorschlag fand keine Unterstützung, bot doch der Kleinkinderbereich am späten Nachmittag genügend Licht.
Besonders aktiv brachte sich ein Siebenjähriger mit großer Spielplatzerfahrung ein und machte viele Vorschläge, die auch beim Planer gut ankamen, doch eine Seilbahn von oben nach unten mußte er leider ablehnen, da die Kinder eine zu hohe Geschwindigkeit bei der Abfahrt erreichen würden. Im Fallschutzbereich schlug der Junge vor, statt Sand anderes Material zu nehmen, da sonst die Katzen und andere Tiere diese Bereiche als Toilette nutzen würden. Auch sein Vorschlag, einen gefederten Balancierbalken einzuplanen, fand ZUstimmung. Die Eltern hatten in erster Linie dagegen eher Verständnisfragen zu den geplanten Spielgeräten, wobei von den anwesenden kleinen Mädchen keine Reaktion kam, obwohl auch sie nach ihrer Meinung gefragt wurden.
Insgesamt war es eine erfreulich sachliche Diskussion und Bürgermeister Herker versprach, die neue, geänderte Planung später auf der Stadtseite im Internet zu veröffentlichen, damit noch weitere Anregungen kommen können. Wenn zeitlich alles klappt, könnte der Stadtrat bereits im Juli entscheiden, damit mit dem Umbau begonnen werden kann. Die Anwesenden machten aus, sich mit dem Planer auf dem Spielplatz wieder am 27. Juni um 17 Uhr zu treffen und Planer Schmidt-Ruiu freute sich darauf, wenn es Ehrenamtliche geben würde, die beim Umbau mitarbeiten würden.
ab dem hohen Gras beginnt das heute schon baureife Grundstück, das bei Bebauung ohnehin schon die Fernsicht beeinträchtigt hätte
Anm.: Zurück ging es dann wieder vorbei am geplanten Grundstücksteil, der aktuell zur Bebauung freigegeben wurde und beim Blick über das dahinter in Privathand an der Straße "Am Mittelfeld" gelegene Grundstück war verständlich, dass Anwohner sauer auf die Stadt waren, die vor gut 35 Jahren den Spielplatz mit finanzieren mussten, weil die damals selbständige Gemeinde Förnbach die Fläche zu einem hohen Preis gekauft hatte, der heute eigentlich nicht mehr zu rechtfertigen wäre. Da diese Grundstücksfläche aber ohnehin schon lange zur Bebauung freigegeben ist, wäre der freie Blick über Pfaffenhofen ohne die aktuelle Entscheidung zur Grundstücksteilung irgendwann ohnehin versperrt gewesen, so dass sich die Frage erhebt, ob die von der Förnbacher Bürgerinitiative vorgebrachten Kritikpunkte wirklich alle einer sachlichen Überprüfung hätten Stand halten können.
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