Der Bedarf soll neutral festgestellt werden
(Wolnzach, hr)Foto: Feuerwehr Wolnzach: Brand eines örtlichen Unternehmen im Juli vergangenen Jahres
Was brauchen die Wolnzacher Feuerwehrler? Eine Frage, über die in der Vergangenheit durchaus auch kontrovers diskutiert worden ist, erinnert man sich beispielweise an die Debatte rund um die Beschaffung des erst im vergangenen Jahr eingeweihten HLF 20. Mit einem Feuerwehrbedarfsplan sollen künftig nicht nur diese Diskussionen vereinfacht werden, sondern auch für die örtlichen Kommandanten eine Erleichterung bringen, die in der Vergangenheit für die Bedarfsermittlung zuständig waren.
Nach Artikel 1 zum Vollzug des Bayerischen Feuerwehrgesetzes ist eine kommunale Pflichtaufgabe, die Wehren so aufzustellen und auszustatten, dass Menschen möglichst schnell gerettet und Schadensfeuer wirksam bekämpft werden können. Von daher gibt es die Empfehlung, auch seitens der Kreisbrandinspektion einen kommunalen Bedarfsplan zu erstellen. Einer Empfehlung der nun auch die Wolnzacher folgen wollen. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür aus für das gesamte Gemeindegebiet einen solchen auszuarbeiten.
„Mit allen Kommandanten ist dies im Vorfeld besprochen worden“, erläuterte Bürgermeister Jens Machold (CSU) und fügte weiter an, dass auch sie diesen Bedarfsplan für sinnvoll erachten. Grundsätzlich soll darin über eine Gefährdungs- und Risikoanalyse sowie der Bestimmung von Schutzzielen die Ausstattung der Feuerwehren festgelegt werden. Hierfür sollen aber nicht nur die Wolnzacher Wehren, sondern der ganze Ort genaustens untersucht werden. Im Fokus steht dabei nicht nur die aktuelle Größe, sprich die Einwohnerzahlen, die Fläche und die Topographie, sowie eine Risikobewertung , in die neben den öffentlichen Einrichtungen auch die ansässigen Unternehmen und die aktuelle Ausstattung der Feuerwehren einfließen, sondern auch der Blick in die Zukunft, gemeint ist damit die Ortsentwicklung in den kommenden Jahren. Aus diesen Faktoren ergibt sich dann letzten Endes der Bedarf für die Floriansjünger.
Grundsätzlich ist ein solcher Feuerwehrbedarfsplan für den Markt Wolnzach nur zu begrüßen, da dort unabhängig und frei jeglicher politischer Diskussion der Bedarf der Feuerwehrler festgestellt wird. Womit letztlich auch die einzelnen Wehren, die in der Vergangenheit für neue Fahrzeuge eintreten mussten, entlastet werden. Dabei liegt es im Ermessen der Gemeinde einen solchen selbst zu erstellen oder ein externes Büro damit zu beauftragen. „Aus unserer Sicht macht es in diesem Punkt aber schon Sinn einen auswärtigen Sachverständigen mit der Erstellung zu beauftragen, da dieser völlig neutral von außen auf die Strukturen in der Gemeinde blickt“, erläuterte Geschäftsführer Markus Rieder. So will man nun nach der Zustimmung auch mit entsprechenden Fachbüros in Kontakt treten, um sich ein Angebot für einen Feuerwehrbedarfsplan erstellen zu lassen. Welchen Umfang und auch in wie weit die einzelnen Wehren bei der Datenerhebung mit einbezogen werden können, das ist im Zuge der Angebotseinholung und in der Folge dann im Gemeinderat zu klären.
„Wir sind der Auffassung, dass dieser Plan sehr sinnvoll ist“, so Max Weichenrieder (CSU). Er fügte weiter an, dass dem Gemeinderat damit das Handwerkszeug gegeben werde, um künftig auf objektiver Grundlage über den Bedarf einzelner Wehren zu diskutieren und letzen Endes nicht mehr die Kommandanten in der Pflicht stehen.
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