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Stieglitz-Ausstellung im Rathaus

(Reichertshofen, rt)

 

Die kommenden vier Wochen ist die Ausstellung des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV) „Stieglitz-Vogels des Jahres 2016“ im Reichertshofener Rathaus zu sehen. Am vergangenen Dienstagabend war vor der Gemeinderatssitzung die Eröffnung mit dem LBV-Kreisvorsitzenden und Zoologen Professor Hans-Joachim Leppelsack.

Im Landkreis Pfaffenhofen kommt der Stieglitz bislang noch beinahe flächendeckend jedoch nicht häufig vor. Die Gründe für den Rückgang des Bestandes sieht Leppelsack unter anderem darin, dass auch Brachen mit entsprechender Nahrung fehlen. Auch der Einsatz eines Unkrautvernichters trägt daran Schuld: „Unter dem Einsatz von Glyphosat leiden die Tiere.“

Seit dem Jahr 1950 nähme der Stieglitz („Wir müssen leider feststellen, dass er dramatisch zurückgegangen ist“) und viele weitere Vogelarten im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland ab, klärte der emeritierte Zoologie-Professor auf. Leppelsack appellierte an die Adresse des Bürgermeisters und an die der Gemeinderäte, fehlende Brachen durch Blühflächen auf gemeindeeigenem Grund zu kompensieren. Diese sollten dann keinesfalls gemulcht werden, denn damit dünge man die Flächen weiter und die Artenvielfalt nehme in der Folge ab.

 


Bürgermeister Franken (l.) und Zoologe Professor Leppelsack eröffneten die Stieglitz-Ausstellung im Beisein der Gemeinderäte und etlicher interessierter Gäste.

 

Der Stieglitz ernährt sich vornehmlich von den Samen zahlreicher verschiedener Blütenpflanzen, Gräser und Bäume. Im Siedlungsraum verschwinden wildblumenreiche Brachflächen, öffentliches und privates Grün wird zu intensiv gepflegt, Wildkrautvielfalt mit der chemischen Keule weggespritzt. Naturbelassene Ecken in Gärten, an Sport- und Spielplätzen, Schulen, Ackerflächen oder Straßenrändern würden die Arterhaltung unterstützen.
 

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