Politik mit einem Lächeln
(Wolnzach, hr)von links: Georg Guld, 2. Bürgermeister, Johannes Ays, Anja Koch Vorsitzender der Freien Wähler und Florian Werther Frankionsführer
Nach zwei Jahren mussten die Wolnzacher Freien Wähler, nachdem Johannes Ays zuvor sein Amt niedergelegt hat, einen neuen Vorsitzenden wählen. Mit Anja Koch kommt nun ein frischer Wind in die Kommunalpolitik.
„Seit 2014 bin ich bei den Freien Wählern und habe mich gefragt, wo ich 2020 stehe“, so eine überglückliche Anja Koch nach ihrer Wahl, denn auch wenn sie nach der Kommunalwahl Spaß an der Politik gefunden hat, dass sie schon zwei Jahre später zur Vorsitzenden der Freien Wähler gewählt werden würde, das hätte sie selbst nicht erwartet. „Der Vorsitz ist natürlich eine große Verantwortung und gerade meine Vorgänger haben große Spuren hinterlassen“, so Koch weiter.
Mit diesen Worten, dankte die frisch gewählte Frontfrau, dann auch ihrem Vorgänger Johannes Ays. Er hatte das Amt aus beruflichen Gründen aufgeben müssen. Dennoch, auch wenn er – wie er am Ende selbst sagt kein geborener Politiker war – so hat auch Johannes Ays in seiner Zeit als Vorsitzender vieles bewegt. In einer schwierigen Phase nach den Wahlen 2014 hat er dieses Amt übernommen und die Freien Wähler in ein ruhiges Fahrwasser gebracht.
Mit der Wahl von Anja Koch richtet sich der Blick nun aber wieder nach vorne. Ein Blick, der über die all monatliche Vorstellung im Gemeinderat reicht, um zu zeigen, wo die künftigen Herausforderungen liegen. „Leider muss ich auch zur Situation in diesem Gremium etwas sagen, lieber hätte ich das gänzlich ausgespart“, erklärte Fraktionssprecher Florian Werther. Die verfahrene Situation dort ist mittlerweile hinlänglich bekannt. „Ich habe auch keine Hoffnung, dass sich dies in den kommenden Jahren ändern wird“, fügte er an. Grabenkämpfe statt Politik? Nein, denn sowohl Florian Werther wie auch der 2. Bürgermeister Georg Guld konnten auf zahlreiche Projekte zurückblicken, die auf Initiativen der Freien Wähler zurückgehen. Das Bürgerinformationsblatt, Bürgersprechstunden, ein Einheimischenmodel und zuletzt auch der Kauf weiterer Geschwindigkeitsmessgeräte.
„Natürlich war die Situation für uns 2014 nicht einfach“, erklärte Georg Guld, doch für ihn heißt Demokratie eben nicht nur sich wählen zu lassen, sondern am Ende auch Verantwortung zu übernehmen. „Nicht immer sind wir mit der CSU einer Meinung, aber wir diskutieren das Thema aus und einigen uns auf einen tragfähigen Kompromiss“, so Guld weiter, der damit nicht nur die Kooperation mit den Christsozialen, sondern mehr noch die Zusammenarbeit mit der Verwaltung lobte. „Für uns stehen nicht die Anträge im Vordergrund, sondern wir wollen für die Wolnzacher Bürger Politik machen“, erklärte Guld.
Einen Satz, den am Ende auch Anja Koch noch einmal unterstrich: „Kommunalpolitik findet nicht nur auf der großen Bühne im Rathaus statt, sondern direkt vor jeder Haustür.“ Ein Schlagloch, eine ausgebrannte Straßenlaterne sind Themen, die Menschen direkt berühren. „Unser Ziel muss es sein, dass sich alle in Wolnzach wohlfühlen“, so Koch weiter. Wie wichtig hier ein verlässlicher Partner ist, das machte Bürgermeister Jens Machold deutlich. „Demokratie lebt von der Vielfalt und den unterschiedlichen Meinungen, aber auch von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit.“ In diesem Sinne gratulierte Wolnzachs Bürgermeister Anja Koch nicht nur zur Wahl, sondern wünschte ihr für die kommenden Herausforderungen alles Gute. Und da steht bekanntermaßen in Wolnzach einiges auf dem Tableau: Neben einem Mehrgenerationenspielplatz am alten Bahnhof, soll auch das Areal rund um die Siegelhalle überplant werden. Ein Theatersaal, eine Freilichtbühne und vieles mehr sollen dort entstehen.
Aufgaben, die natürlich auch umfangreiche Diskussionen nach sich ziehen werden. Aber auch wenn die Auseinandersetzungen im Rathaus von Anfeindungen und Vorwürfen geprägt sind, für die junge Vorsitzende ist das kein Weg den sie gehen möchte. „Ein Lächeln, ein freundliches Wort, das ist es was am Ende Vertrauen schafft“, so Anja Koch am Ende. Und so bekam die frisch gewählte Vorsitzende letztlich auch Minuten langen Beifall für ihre Worte. „Da macht Politik richtig Spaß“, kommentierte Max Hechinger, der die Kreistagsfraktion der Freien Wähler führt.
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