Die Kunst deines Nachbarn AFRIKA
(Pfaffenhofen, mh)Die Kunst deines Nachbarn AFRIKA
Von wegen „Afrika hat keine Kunst“, die koloniale Denke mag zwar bei bildungsfremden Zeitgenossen nachgeplappert werden, die Realität schaut natürlich anders aus. Die Ausstellung „Die Kunst deines Nachbarn AFRIKA“, in der städtischen Galerie Pfaffenhofen, versucht in einer Art Blitzlicht, die Aufmerksamkeit des Besuchers für die Wiege der Menschheit, zu gewinnen.
Knapp 30 Kunstwerke, der größte Teil Leihgaben, haben die Macher der Schau geschickt in dem hellen Raum platziert. Viele Masken an den Wänden, aber auch eine mannshohe Skulptur, die als Prozessionslarve für eine weibliche Gottheit, Verwendung fand. Zwei großformatige Kohlezeichnungen (Rawle Harper) erzählen aus der Gegenwart des afrikanischen Daseins und kleine Bildtafeln (Vivian Timothy) suchen traditionelle Muster. Eine europäisch-afrikanische Ausdrucks- bzw. Gestaltungsform wählt Beate Diao, die praktisch mit dem Kontinent verheiratet ist.
Zur Eröffnung hatte Kulturstadtrat Reinhard Haiplik eine begeisterte Laudatio vorgetragen, die viel Applaus bekam. Carine Raskin-Sander hat die Schau, die zu den momentan stattfindenden Interkulturellen und interreligiösen Tagen 2016, des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen gehört, behutsam eingeführt. Neben der Trommelgruppe Tamatogo aus Geisenfeld (http://trommelgruppe-tamatogo.de/), hat auch der "weiße" Griot Tormenta Jobarteh mit seiner Harfenlaute, der sogenannten Kora, beigetragen. Griots (in der Mandinka Sprache Jaliya) sind Musiker, Historiker, Chronisten, Geschichtenerzähler und weise Berater in einer Person (siehe auch www.jobarteh-kunda.de). Tanz und Gedichte, Erzählungen mit Musikbegleitung und ein Buffet mit afrikanischen Spezialitäten, die Anregung der Sinne war durchaus gewollt.
Der Raum konnte die Besucher kaum fassen, doch im Laufe des spannenden Kulturabends hatte der Betrachter immer noch Zeit zur Erkundung der Exponate. Ein klein wenig Afrika in Oberbayern, die Ausstellung dürfte durchaus ein Renner werden, ist das Thema Flucht, Vertreibung und die einhergehende Völkerwanderung, auch in unsere Stadt, allgegenwärtig. Machen sie sich selbst ein Bild und lassen sie sich ein wenig von Afrika, das durchaus in der Nachbarschaft liegt, verzaubern.
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Die Städtische Galerie ist Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16.30 geöffnet, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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