Osternacht Niederscheyern 2016
(Pfaffenhofen, mh)Osternacht Niederscheyern 2016
Das frisch restaurierte Heilige Grab glitzerte und der Niederscheyerer Pfarrer Pater Benedikt Friedrich strahlte. Zur Osternacht war die kleine, feine Kirche im Pfaffenhofener Ortsteil Niederscheyern, brechend voll.
Der kleine Johann Kühn wurde in dieser ganz besonderen Osternacht getauft, die Speisen gesegnet und das Licht des Auferstandenen behutsam mit nach Hause genommen. Mit dem Brief des Paulus an die Römer 6, 3-11 „Taufe und ein neues Leben“, dem Buch Mose „Israels Durchzug durchs Schilfmeer“ und dem Lukas Evangelium von der Auferstehung, hat Pater Benedikt sicher die Herzen der Gläubigen getroffen.
Schon am Nachmittag kamen viele Pfaffenhofener, um das Heilige Grab in Mariä Verkündigung zu bestaunen. Durch eine beeindruckende Anstrengung ist es gelungen, den Urzustand des 100 Jahre alten Kunstwerkes wiederherzustellen. Um die 13 000 Euro hat die Diözese mit der Gemeinde investiert, nachdem klar war, dass die Niederscheyerer ihr wiedergefundenes Ostergrab haben wollten. Der Restaurator hat sogar die Innenseite der Grablege mit einem raffinierten Glassplitterüberzug (zerriebene Glühbirne und Lack) wiederbelebt. Die Seitenteile wurden zwar optisch aufbereitet, doch die feuchtigkeitsbedingte Wölbung wehrte sich. Im Gesamtbild mit Kerzenschein und Oberbeleuchtung gewinnt die Konstruktion durch eine neue Dreidimensionalität.
Bunte, mit Kerzen hinterleuchtete Glaskugeln aus Scheyerer Inventar ergänzten in der Osternacht das Gesamtbild in der Kirche. Durch eine einfache Mechanik lässt sich der Auferstandene aus der Tiefe ans Licht heben, der Leichnam in der Gruft verschwindet nach unten und gibt den Blick auf die leere Höhle frei. In den Feiertagen ist die Kirche auch für Besucher geöffnet und man kann vielleicht auch einen Blick auf den freigelegten Fußboden werfen, der sonst von einem Teppich bedeckt wird. Eine ganz besondere Geschichte ist auch die Darstellung der Heiligen Maria im Hauptaltar, die dem Jesuskind einen Apfel reicht. Roland Gronau hatte auch einen Apfel dabei, den er als Symbol einem jungen Besucher schenkte. Es gibt als Brauch übrigens den Osterapfel, er musste vor dem Frühstück gegessen werden - man sollte dann das ganze Jahr keine Zahnschmerzen oder Fieber bekommen.
Frohe Ostern 2016
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