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Susanne Rohrer und Matthias Matuschik - Wir müssen reden!

(Pfaffenhofen, mh)

Susanne Rohrer und Matthias Matuschik - Wir müssen reden!


Erst die Dame, so viel Zeit muss sein, auch wenn die beiden im Dialog unschlagbar sind, hat Susanne Rohrer das erste Wort. Matthias Matuschik ist wieder einmal nicht fertig, die leidige Körperpflege, alles muss der Meister selber machen.


„Wir müssen reden!“ der Titel des ersten Matuschik-Rohrer Programms, ist eine Aufforderung zum verbalen Kreistanz auf der Bühne. Rein vom Beruf her verdienen die beiden beim Hörfunk, die Älteren erinnern sich das ist ohne „youtube“, ihren kargen Lebensunterhalt durch eben „Reden“. Jeder für sich alleine, zu unterschiedlichen Sendezeiten und Themen, neutralisiert in der Sprecherkabine, ohne nennenswerten Kontakt zum Publikum.


Frustriert ob dieser Einbahnstraße der Kommunikation, haben sie, in geheimer Mission, ein komplettes Programm für die Bühne erarbeitet. Selbst schon mit einiger Bühnenerfahrung beleckt, wagen sie den Sprung in die optische Darstellung. Dialog ist Rede und Gegenrede, in diesem Fall auch Ergänzung, Erweiterung, manchmal auch scheinbar fraktales Chaos mit Grundsatz. Bei den beiden lässt jeder dem anderen so viel Platz wie er selber gerne hätte, ohne jetzt in Harmonieorgien auszuschweifen.


Die Absurdität des Alltäglichen, nervige Allgemeinschauplätze, Männlein und Weiblein im Rollenspiel, Aufreger und Abreger, absurde Anglizismen, das bayerische Cola-Weizen, die göttliche Vorhaut, rechtsradikale Zahlensymbolik, praktisch all die akuten, sinnentleerten Wichtigmacherthemen, nichts ist vor ihnen sicher. Susanne Rohrer und Matthias Matuschik, reden miteinander und lassen uns teilhaben an ihren schrägen Schlußfolgerungen. Sie schaffen es ihren Text so zu füllen, als gäbe es ihn nicht, als würden da oben auf der INTAKT Bühne zu Pfaffenhofen, zwei durchaus intelligente Menschen, die sich schon sehr lange kennen, den täglichen Wahnsinn durchdeklinieren.


Nach einer durchwachsenen Zugabe, was das Gehör betrifft, verlassen sie unter, teils stehenden Ovationen, sichtlich zufrieden, den Ort der vielen Wahrheiten. Viel Stoff für ein „Erstlingswerk“, endlich dürfen sie so viel und so lange öffentlich und ehrlich reden, ohne dass der Rundfunkrat mit dem Konjunktiv droht. Hörens- und vor allen Dingen sehenswert, Matuschik & Rohrer „guad habts gred!“

 

 

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