Zur Ader, bitte
(Pfaffenhofen, rt)Foto: BSD
Künftig kümmert sich in neun Landkreisen der Metropolregion München und der Landeshauptstadt selbst das Bayerische Rote Kreuz (BRK) um den Nachschub an Blutkonserven, nachdem der bisher dort tätige „Blutspendedienst Städtisches Klinikum München GmbH“ seine Tätigkeit Ende März einstellen wird. Dies teilte heute der BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Werner in einer Pressekonferenz mit. Der Pfaffenhofener Kreisverband ist Vorreiter bei der Etablierung neuer Blutspendetermine.
Der kommunale Blutspendedienst, der vielen auch unter der früheren Bezeichnung „Amtlicher Blutspendendienst der Landeshauptstadt München“ bekannt ist, wird künftig auch im Landkreis Pfaffenhofen nicht mehr zur Ader lassen. Lediglich am Mittwoch, 16. März, ist es von 15.30 Uhr bis 19.45 Uhr in der Turnhalle der Vohburger Grund- und Mittelschule, Hartackerstraße 23, letztmalig möglich. Das BRK weitet dagegen seine Aktivitäten ab März aus, die Vorbereitungen beim Blutspendedienst des BRK (BSD) und bei den einzelnen BRK-Kreisverbänden laufen. Allen voran der hiesige BRK-Kreisverband mit Geschäftsführer Herbert Werner an der Spitze.
Menschen im Landkreis sind sozial stark engagiert
„Ehrenamtliche Helfer werden im Kreis Pfaffenhofen künftig in Zusammenarbeit mit Personal des BSD die Aufgabe übernehmen“, sagt Werner. Der Blutspendendienst zähle zur satzungsgemäßen Aufgabe des BRK. Vorrangig werde es darum gehen, die Versorgung der Spender mit Essen und Getränken vor Ort zu gewährleisten und sie nach der Blutspende zu betreuen. Wer dabei als Helfer mitmachen wolle, so der Kreisgeschäftsführer, sei herzlich dazu eingeladen. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem BRK-Blutspendedienst und bringen viel Potenzial mit. Denn die Menschen in unserem Landkreis sind sozial stark engagiert. Ich bin überzeugt, dass sich viele zukünftig auch bei der Blutspende einsatzfreudig zeigen werden. Unser gemeinsames Ziel mit dem BSD ist es nun, die Menschen für das Thema zunächst zu sensibilisieren, um sie langfristig als zuverlässige Blutspender zu gewinnen“, sagte Werner. Die lediglich 42 Tage haltbaren Konserven würden unter anderem zur Versorgung von Krebspatienten, Unfallopfern oder im Rahmen von Operationen benötigt.
Blutspenden dringen nötig
„Wir sind auf regelmäßige Blutspenden angewiesen“, merkt der BSD-Marketingleiter Christian Kohl an. Ändern werde sich allerdings die Terminstrukur die die bisherigen Spender gewohnt waren. BSD-Gebietsreferent Edmund Chmeliczek kündigte an, künftig im Landkreis Pfaffenhofen grundsätzlich ein bis zwei Termine monatlich anzubieten. Diese seien dann in der Kreisstadt aber auch in Manching, Vohburg, Geisenfeld, Wolnzach, Reichertshausen und Scheyern. „Auch Reichertshofen könnte auf lange Sicht mit dabei sein“, ergänzte Chmeliczek. In den genannten Orten werde es dann jährlich jeweils etwa drei Termine geben, in Pfaffenhofen selbst vier, die dann jeweils an den Freitagen und den darauf folgenden Montagen seien.
Die öffentliche Auftaktveranstaltung ist ausnahmsweise an einem Dienstag, und zwar am 22. März im Gebäude des BRK-Kreisverbands Pfaffenhofen, Michael-Weingartner-Straße 9 von 16 Uhr bis 20 Uhr. Für Fragen rund um die Blutspende steht beim Pfaffenhofener BRK Kathrin Zeiler unter der Telefonnummer 08441 / 4933-13 oder die BSD-Hotline unter der Telefonnummer 0800 / 1 19 49 11 zur Verfügung.
Hintergrund:
Der BSD wurde bereits 1953 vom BRK mit dem Auftrag gegründet, die Versorgung mit Blutprodukten in Bayern sicherzustellen. Er trägt die Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH. Als modernes pharmazeutisches Unternehmen ist der BSD heute ein aktiver Partner im bayerischen Gesundheitswesen. Mit seinen ca. 650 engagierten Mitarbeitern organisiert der BSD jährlich in 65 bayerischen Landkreisen etwa 4.000 Blutspendetermine. Allein in Bayern werden täglich etwa 2.000 Blutkonserven benötigt. Mit einer Blutspende kann bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten geholfen werden.
Blutspenden kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 72 Jahren. Als Erstspender sollte man nicht älter als 64 Jahre alt sein. Frauen können viermal, Männer sogar sechsmal innerhalb von 12
Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden muss ein Abstand von mindestens acht Wochen liegen. Mitbringen sollen die Blutspender ihren Blutspendeausweis, bei Erstspendern reicht ein amtlicher Lichtbildausweis. Blutspendetermine und Informationen (auch zum kostenfreien Gesundheitscheck) sind unter der kostenlosen Hotline des Blutspendedienstes 0800 / 11 949 11 zwischen 7.30 Uhr und 18.00 Uhr oder unter www.blutspendedienst.com im Internet abrufbar.
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