Goethes Schlittschuh 2016
(Pfaffenhofen, mh)Goethes Schlittschuh 2016
Dichter-Casting die NEUNTE, Jens Rohrer gewinnt mit „Einfluss am Abfluss“, einer Hommage an die Leberkässemmel, den Schlittschuh den einst Goethe in der Ilm verlor. Er hatte den Preis bereits 2012 gewonnen und freut sich, ihn auf seinen angestammten Platz in seiner Dichterstube zurückstellen zu können.
Magische sieben Kämpferinnen und Kämpfer um die geschriebene Wortwahl, stellten sich dem diktatorischen Triumvirat, Astrid Shchekina-Greipel (Literaturwissenschaftlerin), Arlett Seidel (Vorstand Mobile e.V.) und Moses Wolf (Autor, Kabarettist, Schauspieler). Frieder Leipold hätte um ein Haar für seine Ansage noch einen Sonderpreis bekommen, den er aber im Vorfeld mangels Platz an der Trophäenwand, abwehren konnte.
Es ging nicht nur leicht und locker zu in den Texten der Anwärter, Dominik Neumayr brachte eine Geschichte um zwei fünfzehnjährige zu Gehör, von denen einer, todkrank, mitten im August sein letztes Weihnachten feiert. Stefan Reischl (dritter Platz), erst kürzlich mit seinem Kabarettprogramm in der Pfaffenhofener Öffentlichkeit aufgeschlagen, dichtete um "Die Meise" ein Integrations Epos.
Barbara Jonasch aus Nürnberg (zweiter Platz), beschrieb das Innenleben eines Roboter-Eichhörnchens mit einem eingebauten Gut-Böse-Schalter aus einer parallelen Pappwelt, auf der Suche nach Macht und Ohnmacht in der Haselnuss, sehr DADA aber auch leicht und spannend. Lucia Pobitscha blitzte mit einem kurzen, kompakten Text der „Erbauung“ so schnell von der Lesebühne, dass die Fortsetzung schon fast ein Muss ist.
Einen Sonderpreis, den Abdruck ihres Gedichtes auf der Webseite von Mobile e.V., bekam Laura Lange zugesprochen. Die junge Frau aus der Fördereinrichtung Hohenwart hat durch gestütztes Schreiben, einen Weg der Kommunikation aus ihrer autistischen Welt gefunden. Ihre Lebensgeschichte, von einem Freund vorgelesen, macht neugierig auf mehr Ansichten aus ihrer Welt.
Gerhard Trautmannsberger hatte diesmal den Mundarttext über einen „Heimatschützer“ dabei, fast zu umfangreich und anstrengend bei einer Lesung. „Fast schon Profis“ wie er, nützen den Schlittschuh gerne, auch erfolgreich, doch die Jury wechselt und die Mitstreiter sind im Vorfeld nicht einschätzbar. Also gerne wieder, so wie eben der glorreiche Gewinner Jens Rohrer mit seiner Kurzgeschichte "Einfluss am Abfluss" (www.jens-rohrer.org).
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