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… und immer wieder der Rathausplatz

(Wolnzach, hr)

Eigentlich dürften sich viele Wolnzacher gefragt haben, angesichts der Tatsache, dass nach Jahren der Diskussion, abermals der Rathausvorplatz auf der Tagesordnung stand, wann denn endlich gebaut wird. Wenn man der Debatte folgt, dann wohl nie, denn hier wurde nicht nur versucht, in alten Beschlüssen zu rühren, sondern auch persönliche Eitelkeiten gepflegt.

Seit 2013 sorgt der doch inzwischen in die Jahre gekommene und recht marode Rathausplatz für Schlagzeilen. So auch dieses Mal wieder. Eigentlich sollte es in der Gemeinderatssitzung einzig und allein um das Pflaster gehen, doch ausgehend von dieser Frage und der Vorstellung der Ausführungsplanung entwickelte sich abermals eine Grundsatzdiskussion.

Man kann sich als Wolnzacher nur freuen: Das, was Bauamtsleiterin Doris Schneider und Bauleiterin Steffi Maier den Räten präsentieren konnten, ist wirklich sehenswert. Neben der Aufweitung des Platzes durch eine Stützmauer, ist es auch gelungen in Absprache mit dem staatlichen Bauamt Ingolstadt und der Polizei Geisenfeld einen behindertengerechten Fußgängerübergang auf der Preysingstraße und einen Behindertenparkplatz in die Planungen mit aufzunehmen.

Zwei Aspekte, die in Anbetracht der Diskussion um Barrierefreiheit nur zu begrüßen sind. Insgesamt betonte Bauamtsleiterin Doris Schneider, dass damit nicht nur die Aufenthaltsqualität und ein barrierefreier Zugang zum Rathaus verbessert wird, sondern auch alle Aspekte für eine Städtebauförderung berücksichtig sind. Man hätte nun also einfach über die Granitsteine abstimmen können, doch es wäre nicht der Wolnzacher Gemeinderat, wenn man nicht in ganz grundsätzlicher Manier über ein schon behandeltes Thema diskutieren würde.

„Ist es ihnen das wert, ist es uns das wert?“, so der Einwurf von Gemeinderat Rech hinsichtlich der Tatsache, dass nach einem Umbau auf dem Rathausplatz nicht mehr geparkt werden darf. Ein Fakt der nicht erst gestern zum ersten Mal diskutiert wurde, sondern bereits zu den Grundbedingungen für eine mögliche Förderung durch die Regierung von Oberbayern gehört. Dies wurde auch schon 2013 so kommuniziert und erörtert. Auch über die Kostenschätzung und viele andere Punkte wurde detailliert gesprochen. Im Ergebnis kam man letztlich mehrheitlich zur Auffassung, den vom Architekt Klaus Immich erarbeiteten Entwurf umsetzen zu wollen. Gemeinsam mit Landschaftsgärtner und Gemeinderat Martin Trapp machte man sich ausgehend von den Vorschlägen des Planers Gedanken über eine mögliche Pflasterung. Auch ein Thema das man letztlich schon zur Genüge erörtert hat.

Es gab nicht nur eine Onlinebefragung, sondern neben einer ausführlichen Debatte im Gemeinderat auch die positiven Rückmeldungen der Wolnzacher – „macht’s ihn g’scheit!“ – bei den elf Bürgerversammlungen. Doch in Anbetracht dieses Gemeinderates war der Verweis auf diese Aussagen überflüssig. Abermals wurde versucht, das bereits geschnürte Paket aufzudröseln. Gemeinderat Wallner wollte den Gehweg im Sinne einer „Corporate Identity“ nicht in Granit sondern Betonstein wie vor dem Hopfenmuseum pflastern, also noch einmal über die vorliegende Planung diskutieren und auch sein Fraktionskollege Rech strebte eine Diskussion über die Kosten an. Alles Punkte, die in der Vergangenheit schon abgehandelt und beschlossen worden sind. „Wir reden über Punkte, zu denen es bereits eine Beschlusslage gibt“, so der Kommentar von Gemeinderat Straub. Doch auch wenn die Gemeinderäte am Ende nur die Entscheidung zwischen zwei unterschiedlichen Granitmustern zu treffen hatten, wurde dies wieder einmal zur Generaldebatte nicht nur über den Rathausplatz selbst, sondern auch wie und wann der Gemeinderat beteiligt wird.

Die Diskussionsbeiträge sind allenthalben bekannt und würden den Rahmen in diesem Zusammenhang sprengen. Nur eines sei noch erwähnt. Bereits im April sollen die Arbeiten an der Stützmauer beginnen. Nach dem Wirtefest im Juli beginnen dann die Bauarbeiten am eigentlichen Platz. „Unser Ziel ist es, dass die Arbeiten dann bis in den Herbst abgeschlossen werden können“, so Bürgermeister Jens Machold. Zum Erntedankfest könnte der neue Platz trotz aller politischen Störfeuer und nach drei Jahren Diskussion eingeweiht werden.
 

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