hallertau.info News

Schweigard prangert Flächenverbrauch an

(Reichertshofen, rt)

 

Die anhaltende Flächenversiegelung auf regionaler aber auch überregionaler Ebene angeprangert hat Josef Schweigard, Ortsgruppenvorsitzender Reichertshofen, Baar-Ebenhausen, Pörnbach des Bund Naturschutz (BN) am gestrigen Abend anlässlich der Jahreshauptversammlung des Naturschutzverbandes.

Am Beispiel des vom Reichertshofener Gemeinderat erst kürzlich beschlossenen, zwölf Hektar großen Gewerbegebiets „Herrnfleck“ sagte Schweigard, dass die vielen Ausweisungen von Gewerbegebieten eine „schwere Sünde“ darstelle. Er erinnerte dabei auch an das gemeinsam gesetzte Ziel von Innen- und Umweltministerium, sich bereits vor längerer Zeit im gemeinsamen Bündnis für das Flächensparen und eine Reduktion des Flächenverbrauchs in Bayern ausgesprochen zu haben.
Nachdem die Neuwahlen bereits im vergangenen Jahr waren, blieb Schweigard Zeit für einen Rückblick auf das abgelaufene Jahr. Neben der Demonstration „Wir haben es satt!“, die sich während der Grünen Woche in Berlin gegen industrielle Landwirtschaft richtet, gab es unter anderem auch noch über die Gefahren des geplanten Freihandelsabkommens TTIP zu berichten. „Man weiß nicht, was da auf uns zukommt“, sorgte sich der BN-Ortsgruppenchef angesichts der Geheimverhandlungen die die Regierungen darüber führen.

Darüber hinaus erzählte Schweigard über verschiedene Biotoppflegearbeiten und freute sich, dass die im Jahr 2007 erbaute Horst-Unterlage im vorigen Jahr erfolgreich von einem Storchenpaar angenommen wurde. Als ein Zeichen dafür, dass das Paartal zu den wärmsten Regionen Bayerns zu zählen sei, führte er das Vorkommen der Malven-Langhornbiene im Naturschutzgebiet Windsberg an. Dem BN sei daran gelegen, die namengebende Nahrungsgrundlage dieser sehr selten vorkommenden Wildbienenart zu erhalten.
 

Nicht empfohlen vom Fachmann werden Sitzstangen vor den Einfluglöchern der Nistkästen, da sich dort auch Feinde brütender Singvögel niederlassen und auf Beute in Form von jungen Nestlingen lauern.

Alles über's Nisten

Die Veranstaltung abgerundet hat ein Vortrag von Rudolf Wittmann, Ingolstädter Kreisvorsitzender im Landesbund für Vogelschutz, der unter dem Titel „Schöner nisten“ über das umfangreiche Angebot an Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und Wildbienen informierte. In Gartencentern oder Supermärkten würden viele bunte und mitunter kuriose Designer-Nistkastenmodelle angeboten, die jedoch den ihnen zugedachten Zweck nicht erfüllten. Wittmann erläuterte dann, welche Nisthilfen aus der Sicht eines Artenschützers wirklich gefährdete Tierarten unterstützen. Von reinen Holzbauten mit zu geringem Platzangebot für das Nest riet er ab und empfahl sogenannte Holzbetonkästen, die im Fachhandel erhältlich seien. Allerdings sei nichts besser als eine Naturhöhle, „Naturschutz muss dahin gehen, solche Lebensmöglichkeiten zu schaffen“, sagte Wittmann.
 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.