Bilanz der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte: deutliches Wachstum
(Pfaffenhofen, rt)Der Vorstandsvorsitzende Richard L. Riedmaier (l.) und der Vorstand Franz Mirbeth legten heute die Bilanz der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte für das vergangenen Jahr vor. Foto: Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte
Grund zur Freude hat die Führungsriege der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte: In vielen Bereichen geht es trotz der angespannten Lage auf dem Bankensektor aufwärts. Dies wurde am heutigen Montagvormittag bei der Bilanzpressekonferenz zum abgelaufenen Jahr mit dem Vorstandsvorsitzenden Richard L. Riedmaier und Vorstand Franz Mirbeth deutlich.
„Wir konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr unsere stabile und erfolgreiche Entwicklung fortsetzen“, sagte Riedmaier heute in Pfaffenhofen. „Alle unsere Ziele konnten wir erreichen, wenn nicht sogar übererfüllen.“ Besonders freue man sich darüber, dass auch die Eigenkapitaldecke gestärkt und somit die Substanz der Bank weiter untermauert werde.
Die Bilanzsumme habe um 4,1 Prozent zugelegt und erreichte bis Ende 2015 knapp 2,4 Milliarden Euro. „Damit befinden wir uns unter den 273 bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken auf Rang vier“, so der Vorstandsvorsitzende. „Wir sind eine der größten Genossenschaftsbanken und damit in einer Größenordnung, wo wir uns über die Zukunft keine Gedanken machen müssen“, so Riedmaier auf die Frage nach eventuellen Fusionsplänen analog regionaler Stadtsparkassen.
Ein tolles Ergebnis
„Es muss keine Fusion sein, es kann auch Kooperationen geben – wir treiben das Thema nicht aktiv“, sagte der Bankchef und fügte lächelnd hinzu, dass es in den 120 Jahren seit Bestehen der Raiffeisenbanken bereits etwa 70 bis 80 Fusionen gegeben habe. Derartige Projekte müssten Sinn machen, diesen sehe Riedmaier in der derzeitigen Situation nicht. Trotz anhaltender Niedrigzinsphase, die die Erträge schmälere, belaufe sich das Gesamtbetriebsergebnis auf 23,3 Millionen Euro, womit es auf dem Niveau von 2014 liege: „Ein tolles Ergebnis, unsere Zielplanung haben wir damit erreicht“, so Riedmaier. Gleichzeitig bekannte er, dass sich die Provisionserträge nicht mehr übermäßig steigern ließen. Die Regulatorik treibe zudem die Kosten. 2015 habe man die Kosten um 700.000 Euro senken können, doch da die Zinsen und damit der Zinsüberschuss – die Haupteinnahmequelle der Regionalbanken - weiterhin niedrig bleiben würden, blieben strukturelle Maßnahmen und Kostenmanagement eine Daueraufgabe.
Trotz aller Widrigkeiten kann die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte ihren Eigenkapitalanteil um 20 Millionen Euro aufstocken. „Wir verfügen dann über anrechenbare Eigenmittel in Höhe von insgesamt 263 Millionen Euro, das entspricht einer Gesamteigenkaptialquote von rund 20,4 Prozent – vom Gesetzgeber werden 10,5 gefordert“, erläuterte Riedmaier. Die hohe Eigenkapitalausstattung mache die Bank stark und zeuge obendrein von hoher Bonität und Leistungsfähigkeit, die den Kunden Sicherheit und Stabilität böte. Dies lasse die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte einigermaßen beruhigt in die Zukunft schauen.
4,6 Milliarden Kundenvolumen
Mit 4,6 Milliarden Euro ist das betreute Kundenvolumen um 4,6 Prozent angewachsen und selbst die Mitgliederzahl - aktuell liegt sie bei insgesamt 55.000 - zeigte mit 6,5 Prozent einen „historischen Zuwachs“. Sofern die Vertreterversammlung dem zustimme, werde es für 21.000 Mitglieder aufgrund einer speziellen Vereinbarung eine Dividende von 2 Prozent und dazu eine Bonus-Ausschüttung geben, sicherte Riedmaier zu. Dies bedeute eine Rendite von etwa 12 Prozent.
Die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte beschäftigte zum Ende des abgelaufenen Jahres 577 Mitarbeiter, darunter 238 Auszubildende. „Wir bieten heimatnahe und krisensichere Arbeitsplätze und sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten“, so Riedmaier. Weiterhin hoch im Kurs steht für die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte der Bereich Spenden und Sponsoring für den rund 240.000 Euro aufgewendet worden seien.
„Die vor uns liegenden Jahre werden sicherlich sehr herausfordernd werden. Ich sehe unser Haus aber sehr gut gerüstet und mit dem Rückenwind der exzellenten Zahlen des Geschäftsjahres 2015 ist uns da auch nicht bange“, schloss Riedmaier.
Stolze Bilanz auch in Pfaffenhofen
Vorstand Franz Mirbeth legte die ebenso erfreulichen Zahlen für den Geschäftsbereich Pfaffenhofen vor, wonach das betreute Kundenvolumen Ende 2015 bei 1,1 Milliarden Euro lag, was eine Steigerung um 4 Prozent gegenüber 2014 bedeute. „2015 waren wir ein überaus gefragter Partner und Kreditgeber für unsere Privatkunden, Firmen und mittelständischen Unternehmen“, sagte Mirbeth. Die Ausleihungen seien um 4,2 Prozent oider 14 Millionen Euro auf insgesamt 344 Millionen Euro gestiegen. Die Rahmenbedingungen für Investitionen im gewerblichen Mittelstandsgeschäft sehe der Bankvorstand als ausgezeichnet an und er rechne auch für das laufende Jahr damit, dass dies so bleiben werde. Die bilanziellen Kundengelder beliefen sich auf 456 Millionen Euro. „Ein sehr gutes Ergebnis!“ vor dem Hintergrund der anhaltenden EZB-Niedrigzinspolitik. Ein Großteil der Einlagen werde unverändert in kurzfristige Anlageprodukte, wie etwa das Sparbuch oder Termingeld, geparkt. Die Kunden würden aber zusehends auch alternative Anlageprodukte, beispielsweise Investmentfonds oder Aktien, berücksichtigen. So gebe es beim Wertpapiergeschäft bei einem Umsatz von 20 Millionen Euro eine Steigerung um 16 Prozent. Bei Bausparprodukten verzeichne man eine Steigerung um 19 Prozent. „Die Geschäftsziele habern wir damit erfüllt beziehungsweise in Teilen auch überschritten“, sagte Mirbeth.
Gewerbesteuer wird Kommunen freuen
Derzeit gebe es im Geschäftsbereich Pfaffenhofen 74 Mitarbeiter, damit zähle die Bank zu den bedeutenderen Arbeitgebern in der Region. Ein großes Thema sei die Digitalisierung. Dadurch wegfallende Stellen könnten etwa durch Altersteilzeitvereinbarungen aufgefangen werden. Das Gewerbesteueraufkommen sei von 640.000 Euro in 2014 auf 680.000 Euro im vorigen Jahr gestiegen. „Die Kommunen können sich dementsprechend freuen“, so Mirbeth.
Mit Blick auf die Zukunft sagte der Bankvorstand, dass man auch im Raum Pfaffenhofen vor dem Hintergrund einer positiven Konjunkturlage und günstigen Finanzierungskonditionen weiter wachsen wolle. „Die Chancen dazu sehen wir positiv.“ Die Konjunktur kurbelt die Bank auch vor Ort selbst an, denn noch für das Frühjahr kündigte Mirbeth die Renovierung des Flachdaches am Sitz der Regionalgeschäftsstelle am Pfaffenhofener Hauptplatz an.
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