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Da Pfenningfuchser - Theatergruppe Rohrbach

(Rohrbach, wk)


Offiziell macht die Theatergruppe Rohrbach seit 20 Jahren Theater, doch eigentlich schon viel, viel länger. Denn Theater gespielt haben einige der jetzigen Schauspieler schon noch viel früher, aber da war es noch kein eigener Verein, sondern sie spielten als Teil des TSV Rohrbach, bis sie sich 1996 entschieden sich selbständig zu machen. Aber das sollte jetzt keine Anspielung auf die aktuelle Aufführung "Da Pfenningfuchser" sein.


Das Stück in drei Akten von Peter Landstorfer dreht sich um einen geizigen Großbauern, der niemandem etwas gönnt, auf jeden Pfennig schaut und selbst an den Freuden des Lebens vorübergeht. Sein Geld bewahrt er zu Hause im ("kaputten") Kachelofen auf und freut sich jedes Mal diebisch, wenn er allein ist und sein Geld zählen kann. Er traut auch keinem Bankmenschen, ist so sparsam dass er selbst seine kaputte Schuhsohle mit Zeitungspapier repariert und nicht einmal den Zaun draußen vorm Haus richten läßt. Seinen Bedienesteten gewährt er mal gerade einige Pfennige oder Mark, wenn Erntedank ist - nur damit sie nicht zu viel für Sinnloses ausgeben.


Als er dann in den Nagel einer seiner kaputten Zaunlatten tritt, beginnt sein ganzes Drama. Alle wollen ihm helfen, der Bader, der zugleich Totengräber ist, bietet seine Hilfe gegen Bares an und gibt eine unheilvolle Diagnose: Blutvergiftung. So liegt der Arme dann im Wohnzimmer und durch "wundersame Heilung" merkt er erst, dass er viel im Leben verpasst hat. Zuletzt hatte er sogar im eiskalten Wohnzimmer ausgehalten (damit er aufs Geld aufpassen kann). Da er meinte, dem Tod von der Schippe gesprungen zu sein, geht er mit dem Schuster, seinem besten Freund ins Wirtshaus, da er dort noch nie war. Die Bediensteten freuen sich und heizen den Kachelofen an.

 

Soweit die Geschichte, die flott über die Bühne ging. Es waren immer wieder Situationslacher zwischendrin und die Zuschauer klatschten begeistert, wenn ihnen einige Stelle gut gefielen bzw. nach jedem Akt. Gespielt wird der Bauer von Georg Schultz, sein Freund und Schuster ist Philipp Stadler, Thomas Tyroller sein Jungknecht, Jennifer Piechulelek die Jungmagd am Hof, die möchte, dass sich der Jungknecht zur Liebe zu ihr bekennt; Elisabeth Pfab spielt hervorragend die Haushälterin, Andrea Hilmer die mildtätige Heimschwester Gibmera, Petra Hien die alte Jungfer, die seit ihrer Jugend gern mit dem Bauern anbändeln möchte, Albert Werther ist wieder hervorragend besetzt als der Bader und Totengräber und bringt schon beim ersten Auftritt die Lacher im Publikum und letztendlich den armen Sparkassenangestellten, der vom Bauern wieder vom Hof gejagt wird, spielt Josef Keßler. Unter der bewährten Regie von Willi Ruhfaß hat die Theatergruppe wieder ein tolles Schauspiel abgeliefert, für die Bühne und Technik sorgten Peter Maier und Peter Singkofer, Bärbel Spitzweg war zuständig für Maske und Katja Ertlmeier hatte als Souffleuse keine Arbeit.

Auch immer wieder viele auswärtige Besucher beim Rohrbacher Theater


Die Aufführungen der Rohrbacher Theatergruppe im Gasthaus "Alter Wirt" sind immer ein Highlight in der Region, auch wenn es ringsum in den Ortschaften noch viele andere Theatergruppen gibt, doch die Karten für die Rohrbacher sind immer innerhalb kürzester Zeit ausverkauft, so dass man schnell sein muss, will man einen schönen Platz ergattern. Eigentlich sind die restlichen Vorstellungen am 4. und 5. März auch schon ausverkauft, doch es loht sich immer, mal nachzufragen, ob jemand seine Karte nicht abgeholt oder zurückgegeben hat. An der Abendkasse hätte man also vielleicht noch eine kleine Chance - sonst halt im nächsten Jahr, wenn es wieder heißt: Vorhang auf!

"Vorhang auf" - der Regisseur Willi Ruhfaß

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