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Steppkes Mondpassagen

(Reichertshausen, rs)

"Das macht die Berliner Luft" Wer kennt ihn nicht, diesen wohl bekanntesten - man möchte sagen: Gassenhauer - aus der Operette "Frau Luna" von Paul Lincke. Die Gemeinde Reichertshausen organisierte am Samstagabend eine Aufführung dieses Stücks unter Mitwirkung der Solisten Karin Law Robinson-Riedl (Sopran) und Rudolf Eduard Laué (Bariton); begleitet wurden die beiden Sänger vom Salon-Ensemble Ingolstadt, durch das Programm führte in Wort und mit begleitender Zauberei Gerhard Riedl.

"Bitte anschnallen und das Rauchen einstellen - wir beginnen mit der Ouvertüre." Gerhard Riedl - "zaubernder Unterhalter" aus Pörnbach - gab dem zahlreich erschienenen Publikum Pfarrsaal "St. Stephanus" von Beginn an den Bezug der Handlung in die heutige Zeit, führte mit einem immer humorvoll klingenden Unterton durch die Irrungen und Wirrungen der Handlung (siehe Spalte rechts "Zum Thema"; übernommen aus Wikipedia). Der Mond sei schon seit jeher Objekt literarischer und musischer Vorlagen gewesen, die Frage nach dem "Mann im Mond" habe die Menschheit immer beschäftigt.

Eine Operette, deren Handlung und Charaktere dem Berliner Milieu entstammen, aufgeführt im Herzen von Oberbayern - das erfordert von den Akteuren auf der Bühne neben den musikalischen Talenten ganz besonders sprachliches Einfühlungsvermögen. In immer wieder neue Rollen schlüpften dabei Karin Law Robinson-Riedl und Rudolf Eduard Laué, sie mögen sich über die Dauer der Aufführung wohl an die zehn Mal umgezogen haben, um den Charakteren auch den äußeren Erkennungswert zu verleihen. Über Solo-Gesangseinlagen, Duette und Dialoge wurde die Handlung dem Publikum vermittelt; Frau Luna soll gesagt haben: "Bei mir herrscht jederzeit nur Scherz und Heiterkeit!" Nun, wenn dem so ist, dann ist das am Samstagabend genauso von allen Beteiligten auf der Bühne so transportiert worden.

Operette ist kein künstlerisches Genre, das man in unserer Region allzu geboten bekommt. In dieser Mischung aus Gesangssolisten und einem kleinen Salon-Orchester, garniert mit unterhaltsamer Moderation und Zauberkunst hat das Ensemble bewiesen, dass es keine großen Häuser und Konzertsäle braucht, um eine Operette auf das "platte Land" zu tragen.
 

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